2016 – London
Bericht zur London-Exkursion 5.-10. April 2016
Unsere fünftägige Exkursion nach London mit Frau Prof. Dr. Christina Strunck startete am Spätnachmittag des 5. Aprils 2016 am Nürnberger Flughafen. Nach einem ruhigen Flug nach London Stansted, anschließendem Bustransfer in die Londoner Innenstadt und erster Begegnung mit der Tube (wie die Londoner ihre U-Bahn liebevoll nennen) gelangten wir schließlich am späten Abend zu unserem Hotel am Hyde Park.
Am nächsten Morgen (06.04.) machten wir uns frisch erholt und gestärkt auf den Weg zu Westminster Abbey – unserem ersten Ziel der unzähligen Sehenswürdigkeiten Londons, die anhand von Referaten auf der Exkursion besprochen wurden. In der gutbesuchten Abtei besichtigten wir u.a. die imposant geschmückte Lady Chapel mit den Grabmälern des englischen Königsgeschlechts (u.a. die Gräber von Heinrich VII., Elizabeth I. und ihrer Schwester Mary I. sowie Maria Stuart). Nach einem kurzen Gruppenselfie vor Big Ben und dem Westminster Palace folgten wir der White Hall zum Trafalgar Square, stärkten uns im Café der Krypta der Kirche St. Martin-In-The-Fields und besichtigten anschließend die anglikanische Kirche, welche von James Gibbs 1721 neu konzipiert wurde. Danach kehrten wir zurück zu einem der zentralsten Plätze Londons: dem Trafalgar Square mit prominent platzierter Reiterstatue des englischen Königs Charles I. und der Nelson Column. Wir diskutierten u.a. die Gesamtwirkung der Platzarchitektur sowie den Bezug zur quasi darüber thronenden National Gallery. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch eben jenes Museums, in dem wir Meisterwerke von italienischer bis niederländischer Kunst betrachteten und durch Referate u.a. über Van Dyck, Hogarth, Lorrain und Turner mehr erfahren konnten.
Am zweiten Tag (07.04.) besichtigten wir die St. Paul‘s Cathedral und wurden über die Baugeschichte, Architektur und Ausstattung bestens informiert. Wortwörtlicher Höhepunkt war der Aufstieg von 528 Stufen auf die Galerie der imposanten Kuppel der Kathedrale (welche von Sir Christopher Wren entworfen wurde, um die des Petersdoms in Rom zu übertreffen, und uns einen Rundum-Panorama-Blick über London ermöglichte). Teilweise erschöpft von unserer sportlichen Leistung ging es direkt im Anschluss in das Victoria & Albert Museum. Nach kurzen Referaten zur Baugeschichte und einigen exemplarischen Werken aus den Cast Courts, die von einem Abguss der Trajan-Säule dominiert werden, hatten wir die Ehre, von Malcom Baker (Professor an der amerikanischen FAU-Partneruni Riverside, zuvor Kurator am Victoria & Albert Museum) durch die Dauerausstellung geführt zu werden und Hintergrundinformationen zum Konzept der Ausstellungspräsentation zu erhalten. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön dafür! Mit einem Besuch der aktuellen Sonderausstellung „Botticelli Reimagined“ beendeten wir den spannenden zweiten Tag der Exkursion.
Unser dritter Tag (08.04.) startete am Banqueting House des ehemaligen Whitehall-Palastes, welches mit seinem prächtigen Bankettsaal als Ort für Maskeraden des englischen Königshauses diente und heute als geschichtsträchtiger Ort an die Hinrichtung des Königs Charles I. im Jahr 1649 erinnert. Die Ausstattung des königlichen Saales beeindruckte durch das monumentale Deckengemälde von Peter Paul Rubens, welches eine Huldigung an die Stuart-Dynastie, besonders James I., zeigt und in unserer Runde für eine ergebnisreiche Diskussion sorgte. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Zug ab London Waterloo in den Südwesten Londons in das Viertel Richmond upon Thames und besichtigten bei strahlendem Sonnenschein das königliche Schloss Hampton Court Palace. Der Palast wurde ursprünglich im Tudorstil aus rotem Backstein errichtet und später im 17. und 18. Jahrhundert mit barocken Architekturelementen von Sir Christopher Wren in großen Teilen umgebaut. Das Gebäude besitzt eine prächtige Innenausstattung (v.a. The Chapel Royal und die Apartments Williams III. beeindruckten) sowie großflächige ausgedehnte Gärten, von welchen aus die Exkursionsgruppe die Fassadengestaltung des Palastes diskutieren konnte.
Am vorletzten Tag (09.04.) ging es durch das verregnete London direkt zu den Houses of Parliament, wo wir die Räumlichkeiten des Ober- und Unterhauses sowie die für die Royals bestimmten Gemächer begleitet von Referaten besichtigen konnten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem traditionellen englischen Pub (in dem wir das landestypische Gericht „Fish’n‘Chips“ probierten) widmeten wir uns am Nachmittag voll und ganz der Tate Gallery und besichtigten Werke der britischen Malerei des 16.-19. Jhs., u.a. von Reynolds, Gainsborough, Barry, Burne-Jones und Leighton.
Den Sonntagvormittag (10.04.) konnten wir ganz nach unseren eigenen Vorstellungen verbringen, sodass einige der Exkursionsteilnehmerinnen unterschiedliche Unternehmungen tätigten (wie z.B. erneuter Besuch der National Gallery, der Tate Modern, der Tower Bridge und The Monument, shoppen rund um den Piccadilly Circus, in der Baker Street auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln oder am King’s Cross Bahnhof das berühmte Gleis 9 ¾ mit dem Zug nach Hogwarts aufsuchen). Um 14 Uhr ging es dann geschlossen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zum Flughafen, sodass wir am Abend noch rechtzeitig unseren Rückflug nach Nürnberg erreichen konnten.
Wir möchten uns im Namen aller Teilnehmerinnen für die Exkursion nach London bei Frau Prof. Dr. Christina Strunck und bei Herrn Mörtel für die Planungen der Reise im Vorfeld ganz herzlich bedanken! Sie haben uns eine ereignis- und erlebnisreiche Zeit in der britischen Hauptstadt, samt erfahren komplexer Zusammenhänge der englischen (Herrschafts-)Geschichte, kunsthistorischer Meisterwerke und Positionen zur englischen Architektur, sowie viele weitere spannende Eindrücke ermöglicht. Das gut strukturierte, straffe Tagesprogramm und die nette Gruppenatmosphäre ließ zudem ein individuelles, entspanntes Abendprogramm zu, welches die Studentinnen u.a. für gemeinsame Restaurant- und Pubbesuche, einen Musical-Besuch und weitere Stadtbesichtigungen nutzten. Vielen Dank an alle für die schöne Zeit in einer der geschichtsträchtigsten und zugleich pulsierendsten Hauptstädte Europas!
Text: Lisa Baluschek, Johanna Berges-Grunert und Barbara Kreß. Fotos: Lisa Baluschek