Geschichte des Instituts
1900 | Mit der Ernennung von Friedrich Haack (1868–1935) zum Privatdozenten für Neuere Kunstgeschichte beginnt die Geschichte des Fachs an der Universität Erlangen. Friedrich Haack wurde in München promoviert und habilitierte sich 1900 für Neuere Kunstgeschichte. Neben der fränkischen und süddeutschen Kunst des Spätmittelalters sowie Albrecht Dürer stand die damals zeitgenössische Kunst im Zentrum seiner Forschung. Bis zu seinem Tod 1935 werden etwa fünfzig Promotionen im Fach Kunstgeschichte abgeschlossen.
1906 | Zu Studienzwecken wird die „Königliche Filialgemäldegalerie Erlangen“ begründet, die bis zu ihrer Auflösung 1936 im Wassersaal der Orangerie Platz findet. Die Gemälde werden leihweise von Münchner Sammlungen überlassen.
1914 | Dem Seminar für Neuere Kunstgeschichte werden im Ost-Flügel der Orangerie jene Räume zur Verfügung gestellt, in denen sich das Institut für Kunstgeschichte bis heute befindet.
1934 | Alfred Stange (1894–1968), in München bei Wilhelm Pinder habilitiert, wird zum ersten Ordinarius für Kunstgeschichte in Erlangen ernannt, im selben Jahr auch zum Konservator der Gemäldegalerie. Er folgt 1936 einem Ruf an die Universität Bonn.
1936 | Rudolf Kömstedt (1887–1961), habilitiert in München bei Heinrich Wölfflin, wird zum „persönlichen Ordinarius“ der Universität Erlangen ernannt. Schwerpunkt seiner Forschung ist neben der Architektur des Mittelalters in Deutschland die italienische Kunst. Die US-Militärregierung bestätigt Rudolf Kömstedt 1945/46 in seinem Amt. 1948–1950 hat er das Amt des Dekans der Philosophischen Fakultät inne. Seine Emeritierung erfolgt im Januar 1954.
1954 | Karl Oettinger (1906–1979), 1936 in Wien habilitiert, folgt 1954–1971 als Ordinarius auf den Erlanger Lehrstuhl. Er war in der Wiener Museumslandschaft und Denkmalpflege beschäftigt und lehrte ab 1942 als außerordentlicher Professor an der Universität Wien. Seine Forschungsinteressen liegen auf dem Gebiet der Malerei und Skulptur der Spätgotik und der Dürerzeit. Er begründet die bleibende Verbindung mit dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
1955 | Ludwig Grote (1893-1974), Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, wird zum Honorarprofessor ernannt.
1960 | Um die museologische Ausrichtung weiter zu stärken, wird auch Peter Metz, Direktor der Skulpturenabteilung in Berlin-Dahlem, zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
1971–1974 | Vertretung des Lehrstuhls durch die Erlanger Privatdozenten bzw. außerplanmäßigen Professoren Karl-Adolf Knappe und Wladimir Timofiewitsch.
1974 | Berufung des 1966 in München habilitierten Bernhard Rupprecht auf den Lehrstuhl und Vorstand des Instituts für Kunstgeschichte (Emeritierung 1993). Mit ihm wird in Erlangen erstmals dem Barock und Rokoko ein prominenter Platz eingeräumt. Ausdruck der überregionalen Anerkennung ist das DFG-gestützte Unternehmen eines „Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland“ unter seiner Leitung.
1975 | Umwandlung der beiden außerplanmäßigen Professuren in reguläre C3-Professuren, besetzt mit Karl-Adolf Knappe und Wladimir Timofiewitsch. Damit kann die schwerpunktmäßige Besetzung der Professorenstellen gemäß der Epocheneinteilung Mittelalter, Renaissance und Barock sowie Moderne etabliert werden.
1986 | Berufung von Karina Türr, die sich 1977 in Köln habilitierte, auf die Professur für Neueste Kunstgeschichte (bis 2000).
1987 | Berufung von Frank Olaf Büttner auf die Professur für Kunstgeschichte des Mittelalters. 1992 nimmt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Bamberg an.
1995 | Im Herbst 1995 erfolgt die Berufung von Karl Möseneder als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte (bis 2014).
Gosbert Schüßler (Universität Würzburg) folgt dem Ruf auf die C3-Professur für Kunstgeschichte des Mittelalters; 1998 wird er auf den Lehrstuhl für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte der Universität Passau berufen.
1998 | Beginn der seit Jahrzehnten konzipierten Umbaumaßnahmen in der Orangerie: Der offene Innenhof im Ostflügel wird mit einer Glas-Stahlkonstruktion überdacht und als Lesesaal den neu organisierten Bibliotheksräumen hinzugewonnen; es entstehen variable Arbeitsplätze für bibliothekarische Erfassung, Photoarbeiten und weitere Aufgaben studentischer Hilfskräfte.
1997/1999 | Karl Möseneder ist Dekan der Philosophischen Fakultät I.
1999 | Berufung von Heidrun Stein-Kecks (Habilitation 1997 an der Universität Regensburg) auf die Professur für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte.
2000 | Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Faches Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
2002 | Hans Dickel, der sich 1996 in Hamburg habilitiert hatte, wird auf die C3-Professur für Neuere Kunstgeschichte berufen.
2005 | Matthias Mende, Leiter des Albrecht-Dürer-Hauses und der Graphischen Sammlung bei den Museen der Stadt Nürnberg, wird mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
2007 | Das Institut richtet zusammen mit den Instituten in Bamberg und Regensburg den 29. Deutschen Kunsthistorikertag in Regensburg aus.
2009/2013 | Heidrun Stein-Kecks ist hauptamtliche Dekanin der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie (Wiederwahl 2011).
2011 | Hans Dickel erhält den Kulturpreis der Stadt Erlangen.
2012 | Das Institut ist beteiligt an der Organisation des 33. Internationalen Kunsthistorikertags im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
2013 | Doris Gerstl erhält den Habilitationspreis der Friedrich-Alexander-Universität.
2014 | Eva Wattolik erhält den Habilitationspreis der Friedrich-Alexander-Universität.
2015 | Zum Sommersemester 2015 erfolgt die Berufung von Christina Strunck auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte.
2017 | Prof. Dr. Peter Bell erhält Juniorprofessur für Digital Humanities mit Schwerpunkt Kunstgeschichte.
2019 | Prof. Dr. Daniel Hess wird zum 1.7.2019 auf den Lehrstuhl für Museumsforschung und Kulturgeschichte berufen.
Habilitationen: Friedrich Haack (1900), Hans Erich Kubach (1940), Karl-Adolf Knappe (1968/69), Wladimir Timofiewitsch (1969/70), Volkmar Greiselmayer (1992), Sibylle Appuhn-Radtke (1996), Christian Hecht (2002), Anja Grebe (2012), Doris Gerstl (2013), Eva Wattolik (2014), Manuel Teget-Welz (2017)