Dissertationen
Abgeschlossene Dissertationen (seit 2008)
2024
Knott, Stephanie: Dance with the devil – Der Konzeptkünstler Ottmar Hörl zwischen Kunst und Kommerz (Dickel)
Panzner, Sandra: Die Architektur im Dienst transnationaler Pluralität. Über die Form und Wirksamkeit des Königlich Städtischen Theaters in Pest (Stein-Kecks)
Höhnemann, Franka: Der Marstall als höfische Bauaufgabe am Beispiel der Thurn und Taxisschen Marställe in Regensburg (Dickel)
Kastner, Fabian: Exponierte Formen der Gewalt. Waffen und Alte Gerichtsbarkeit am Germanischen Nationalmuseum 1850-1950 (Lars Nowak (FAU), Thomas Eser (Museen der Stadt Nürnberg), Christian Schicha (FAU))
Keil-Beruchashvili, Ilona: Trost der Philosophie. Illustrationen der Straßburger Ausgabe des Boethius De consolatione Philosophiae von Johann Grüninger 1501 (Heidrun Stein-Kecks)
Teubner, Maike: Northern Light – Scandinavian Pain. (De)Konstruktionen des „Nordischen“ in Ausstellungen und zeitgenössischer Kunst (Eva Wattolik, in Kooperation mit Kilian Heck, Universität Greifswald)
Daudrich, Anna: Manfred Mohr’s Algorithms and Sol LeWitt’s Concepts. A Case Study Towards an Aesthetics of Algorithmic Art (Wattolik, in Kooperation mit Frieder Nake, Universität Bremen)
Fetzer, Sarah: „wo ich im Stillen mit Fleiß sammelte, womit ich später öffentlich hervortrat“ Hans von Aufseß (1801–1872) und die Wege seiner Sammeltätigkeit (Stein-Kecks, Nuding)
Riß, Julia: Kollosale Pracht und Wirkungsmacht. Rezeptionswandel und bildmediale Inszenierung der Bavaria an der Münchner Theresienwiese zwischen 1850 und 1914 (Wattolik)
Kraft, Anneli: Das gute Glas – zum Design des europäischen Trinkglases im 20. Jahrhundert. Eine designhistorische Betrachtung unter dem Aspekt der automatisierten Produktion und Entwicklung einer digitalen Infrastruktur zur Analyse von Trinkgläsern. (Stein-Kecks)
Wagner, Sarah: Zwischen Authentizität und Fiktion – Das Kunst- und Wunderkammer-Prinzip und seine Ausprägungsformen in der aktuellen Museumspraxis (Stein-Kecks)
Guzzetti, Roberta: Die duplices Kirchen von dem Souveränen Ritter- und Hospitalorden zu Jerusalem (12.–14. Jahrhundert). Architektonische Typologie und praktische Notwendigkeit (Cotutelle Heidrun Stein-Kecks und Prof. Paolo Piva (Università degli Studi di Milano))
Seidl, Chiara: Collaboration and Innovation. Alfred Stieglitz and his European Heritage (Prof. Hans Dickel, in Kooperation mit Prof. Jason Weems, University of Riverside, Cal.)
Baumbauer, Benno: Der Hof des Eichstätter Fürstbischofs Wilhelm von Reichenau (1464–96). Selbstverständnis und visuelle Repräsentation sakral-politischer Eliten im spätmittelalterlichen Reich (Stein-Kecks)
Klusik-Eckert, Jacqueline: Transfer von Bildideen – Zur Kultur des Kopierens in der rudolfinischen Malerei und ihrer Rezeption (Möseneder)
Teuscher, Ronny: „Eine unschuldige Liebhaberey.“ Ausgrabungsfunde aus Goethes Besitz (Hecht)
Kammerlander, Sonja: Das schottische Parlamentsgebäude in Edinburgh (Enric Miralles) (Dickel)
Manzl, Maren: Intermedialität im Werk von Gregory Crewdson – Ein Bildkünstler im Kontext von Malerei, Film und Fotografie (Dickel)
Scheuerlein, Daniela: Studien zu Darstellungen von Prostituierten in der bildenden Kunst der BRD, der DDR und Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre (Dickel)
Tiedtke, Sabine: Studien zum Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts ausgehend vom Gläserbestand des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg (Stein-Kecks)
Wenderoth, Thomas: Mietshaus und Mietwohnung auf dem Land – Verbreitung, Entwicklung und Typologie am Beispiel des Nürnberger Umlandes, 1500–1800 (Stein-Kecks)
Antos, Dorothee: Das ehemalige Zwettler Hochaltarretabel (1525). Historischer Kontext – Stilfrage – Werkstatt (Stein-Kecks)
Lindner, Antonia: Karl Hagedorn. Biographie und Werkanalyse des deutsch-amerikanischen Künstlers (Dickel)
Rössler, Anna-Maria: Barocke und klassizistische Kirchenbänke im katholischen Sakralbau Süddeutschlands (Hecht)
Westermann, Thilo: Die Rezeption des Pan-Mythos in der bildenden Kunst Europas zwischen Klassizismus und Moderne (Dickel)
Wild, Marian: Der moderne Innenraum. Ursprung, Charakter und Abbildbarkeit (Dickel)
Böhm, Dajana: Bettina von Arnim und ihr künstlerisches Werk (Möseneder)
Pfannschmidt, Nina: Walter Sickert und sein Frauenbild vor dem Hintergrund der Wandlungen des Frauenideals um 1900 (Dickel)
Uher, Daniela: Das Tagebuch 1968. Jiri Kolar und der Prager Frühling: 66 Collagen (Dickel)
Angerbauer, Carolin: Materialität und Medialität im Werk von Joseph Beuys und Künstlern der Arte povera (Dickel)
Petzoldt, Katharina: Studien zu Josef Floßmann (Hildebrandschule) (Möseneder)
Venjakob, Judith: Der Hexenflug in der frühneuzeitlichen Druckgrafik. Entstehung, Rezeption und Symbolik (Stein-Kecks)
Gutgesell, Natalie: Joseph Victor von Scheffel als bildender Künstler (Hecht)
Kvapilovà, Ludmila: Vesperbilder in Bayern von 1380 bis 1430 im Spannungsfeld von Import und einheimischer Produktion (Stein-Kecks)
Colditz-Heusl, Silke: Paul Ritter und das kulturhistorische Stadtbild Nürnbergs im späten 19. Jahrhundert (Möseneder)
Franz, Heidrun: Das Polyptychon des Marcus Schinnagel. Ein astronomisch-astrologisches Kompendium aus der Zeit des Renaissance-Humanismus (Appuhn-Radtke)
Ning, Ma: Variationen der Ironie. Darstellungen der Kulturrevolution in der chinesischen Malerei ab 1988 (Möseneder)
Rösch, Adina: Das Burgschloss König Ludwigs II. auf dem Falkenstein. Ein „kaum existierendes Kunstwerk“ (Hecht)
Berger-Dittscheid, Cornelia: Das Zisterzienserkloster Fossanova. Geschichte, Baugeschichte und Architektur der Kirche und der Klostergebäude (Stein-Kecks)
Bischoff, Teresa: Kunst und Caritas. Leben und Werk der Kunstsammlerin, Mäzenin und Malerin Emilie Linder (Möseneder)
Blanché, Ulrich: Street Art und Sotheby’s. Profilierungsstrategien am Beispiel Banksy und Damien Hirst (Dickel)
Fuchs, Kathrin: Die Denkmäler Jenny Holzers. Ambivalente Konzepte für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit (Dickel)
Görner-Schipp, Karla: Kunst und Bildung. Studien zur Kunstgeschichte in der Erwachsenenbildung (Dickel)
Groß, Barbara: Galerie Foksal (Warschau). Entstehung, theoretische Texte und das Wirken Tadeusz Kantors in den Jahren 1965-1971 (Dickel)
Rauschert, Birgit: Nürnbergs ‚verschollene Generation‘. Vergessene Künstler der Weimarer Republik (Dickel)
Baleva, Martina: Kunst und Nationalismus auf dem Balkan im 19. Jahrhundert am Beispiel der bulgarischen Nation (Dickel)
Kunzelmann, Petra: „… ich fordere die abstrakte Verwendung der Kritiker“. Kurt Schwitters und sein Verhältnis zur Kunstkritik (Dickel)
Landherr-Weichert, Regina: Narrativität und Stimmung. Zum bürgerlichen Historismus bei August von Kreling (1818-1876) (Möseneder)
Schneider, Dunja: Worträume. Studien zur Funktion von Typographie in installativen Werken von der Conceptual Art bis heute (Dickel)
Del Bianco, Katharina: Giuseppe Piermarinis Theater für Monza, Mantua, Crema und Matelica (Stein-Kecks)
Holzhey, Magdalena: Im Labor des Zeichners. Naturwissenschaft im Werk von Joseph Beuys und seine Rezeption Leonardo da Vincis (Dickel)
Laufende Dissertationen
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A
Aufleger, Thomas: Die Galerie der Gemäldekopien auf Porzellanplatten aus der Sammlung König Ludwigs I. von Bayern (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Daniel Hess)
B
Brockmann, Julia (seit 2018): Stoffrausch oder Strategie? Sammlungsgenese und Rezeption der Gewebesammlung des Germanischen Nationalmuseums (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks, FAU und Dr. Adelheid Rasche, GNM)
Die Gewebesammlung des Germanischen Nationalmuseums umfasst knapp ein Drittel der Textilsammlung mit Objekten aus der Spätantike bis ins 20.Jh. Während des sogenannten „Stoffrauschs“ Ende des 19. Jahrhunderts wuchs die Sammlung innerhalb weniger Jahrzehnte um das Fünffache an. Stoffrausch bezeichnet dabei ein Phänomen, bei dem zahlreiche internationale Museen ihre Textilsammlungen u.a. aus Gräberfunden in Ägypten und Kirchenschätzen generierten. Ein weit verzweigtes Netzwerk aus privaten Textilsammlern, Forschern der noch jungen Disziplin und Museen bezeugt die hohe Nachfrage an Textilien, die Zerteilung der Stoffe und Handel mit Dubletten war dabei übliche Praxis. Bereits 1896 dokumentiert Theodor Hampe diesen enormen Zuwachs im Germanischen Museum in einem Katalog. Seitdem ist keine umfassende Dokumentation und Analyse der Sammlung vorgenommen worden. Die im Katalog enthaltenen Objekte sind Ausgangspunkt der Forschungsarbeit. Die Inventare, Kataloge und Erwerbsakten auswertend, wird eine Bestandsanalyse der Sammlung vorgenommen. Untersucht wird, wie sich der Sammlungsprozess vollzog, auf Basis von strategischen Überlegungen, die sich in das nationale Konzept des Museums einordneten, oder eher zufällig während des „Stoffrauschs“. Der Stellenwert und die kulturhistorische Ausrichtung der Sammlung im Germanischen Museum in Abgrenzung zu vergleichbaren Sammlungen, zu finden vor allem in Gewerbemuseen, soll dabei betrachtet werden. Objektbiografien von einzelnen Geweben oder Konvoluten sollen exemplarisch herausgearbeitet werden, wobei die Musealisierung und der Prozess der Fragmentierung der Objekte von Bedeutung ist. Einzuordnen ist auch, wie zahlreiche, nicht aus dem deutschen Kulturraum stammende Gewebe in die Sammlung aufgenommen wurden und damit zu ihrer Internationalisierung beitrugen.
Buchta, Marie-Christin (seit 2023): Der Monogrammist MZ – Leben und Werk (betreut von PD Dr. Manuel Teget-Welz und Prof. Dr. Stefanie Knöll)
Das kleine druckgraphische OEuvre des Monogrammisten MZ, das lediglich 22 unterschiedliche Motive umfasst, ist der Forschung nicht unbekannt. Vor allem der Bezug zu Dürer, der teilweise deutlich zu sehen ist, veranlasste eine Beschäftigung mit dem Künstler. Bisher aber waren die Untersuchungen einseitig. Die Rezeption Dürers oder anderer Zeitgenossen sowie die debattierbare Identifizierung des Monogrammisten mit einem Münchner Goldschmied namens Matthäus Zasinger formulieren den Großteil der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit MZ, wohingegen ikonographische Betrachtungen im Spiegel der Kunst um 1500 eher untergehen. Das überschaubare Gesamtwerk, das erweitert wird um einige Zuschreibungen, hat bisher noch keine adäquate Zusammenstellung als Werkkatalog erfahren. Die Promotion wird sich deshalb genau diesem Desiderat widmen. Erweitert wird der ausführliche Katalog um einen darstellenden Teil, der zum einen Untersuchungen der besonderen Erzählweisen und künstlerischen Erfindungsgabe enthalten soll. Zum anderen werden die vorhandenen Wasserzeichen genauer untersucht und dabei Ergebnisse über eine mögliche Lokalisierung des Künstlers und damit einer Annäherung an dessen Identifizierung verzeichnet.
C
Czech, Bernadette (seit 2010): Das Piastamausoleum in Liegnitz (betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
F
Fedorov, Tatjana (seit 2021): Die byzantinische Wandmalerei Serbiens und Mazedoniens, insbesondere der Milutin – und Paläologenzeit (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Feraudi-Denier, Benedicta (seit 2010): Herausbildung von Illustrationstraditionen bei den Drucken der Melusina des Thüring von Ringoltingen (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Das Vorhaben der Dissertation ging aus der Mitarbeit der Verfasserin am von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten interdisziplinären Projekt hervor, in welchem die Entfaltung der materiellen Ähnlichkeit aller überlieferten deutschsprachigen Melusina-Drucke aus vier Jahrhunderten jeweils aus buch- und sprachwissenschaftlicher sowie kunstgeschichtlicher Perspektive erforscht worden ist. Aus kunstgeschichtlicher Perspektive bestand das Projekt-Ziel darin, unter Berücksichtigung ihres Verhältnisses zum Text, die ikonographischen Merkmale jeder Melusina-Ausgabe zu identifizieren und daraus die mögliche Bild-Vorlage zu erschließen. Diese Ergebnisse, die die Überlieferungszusammenhänge zwischen den erhaltenen deutschsprachigen Melusina-Ausgaben vom 15. bis 19. Jahrhundert darstellen, bilden die Grundlage für eingehendere kunsthistorische sowie interdisziplinäre Erörterungen und Einzeluntersuchungen und damit die Untersuchungsbasis dieser Dissertation. Von den über 70 illustrierten Melusina-Drucken, die bis ins fortgeschrittene 19. Jahrhundert auf Thüring von Ringoltingens Übertragung ins Deutsche basieren, fokussiert diese Dissertation mit der Ausgabe Bernhard Richels von 1473/74, dem Erstdruck der deutschsprachigen Melusina, sowie der Ausgabe Hermann Gülfferichs von 1554 zwei künstlerisch herausragende Momente der Melusina-Illustrationstradition im 15. beziehungsweise 16. Jahrhundert.
Förster, Laura (seit 2018): Aufbruch oder Reaktion? Zur Genese, Funktion und Kontextualisierung einer modernen Gemäldesammlung am Germanischen Nationalmuseum (vorläufiger Titel) (Prof. Dr. Hans Dickel, FAU und Dr. Tilo Grabach, GNM)
Für das Germanische Nationalmuseum als kulturhistorisches Museum ungewöhnlich, wurde die 1964 gegründete Abteilung der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts zunächst als Gemäldesammlung begonnen. Vor dem Hintergrund einer generellen Problematik der Ausstellbarkeit von ‚Kulturgeschichte der Moderne‘ soll analysiert werden, wie entlang der Gemäldesammlung Kulturgeschichte modelliert wurde. Untersuchungsgegenstand bildet dabei das Ausstellungswesen der Abteilung seit ihrer Gründung bis in die 2010er Jahre: Basierend auf der Analyse des Akteursnetzwerks, der sammlungspolitischen sowie kuratorischen Entwicklungen vor dem jeweiligen kulturpolitischen Hintergrund und der Verortung der Sammlungspräsentation innerhalb des Museumsbaus, liegt der Fokus auf der Rezeptionsästhetik der Ausstellungen.
G
Galazka, Malgorzata (seit 2021): Transmediale Verfahren im Werk von Bruce Nauman und Gregor Schneider. (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Hans Dickel)
In Auseinandersetzung mit verschiedenen Medien erschaffen die beiden zeitgenössischen Künstler Bruce Nauman (*1941, USA) und Gregor Schneider (*1969, D) Räume, die erfahren und erlebt werden wollen. Trotz der unterschiedlichen sozio-politischen Gegebenheiten und künstlerischen Einflüsse der späten 1960er Jahre in den USA und der 1990er in Nordrhein-Westfalen, nähern sich beide Künstler auf vergleichbare Weise dem Thema Raum. Als gemeinsamen Nenner wird zunächst ihr Bezug zur Minimal Art ersichtlich, der sich vor allem in der Frühphase ihres Schaffens mittels reduzierter Gestaltung von Räumen und damit einhergehenden Objekthaftigkeit manifestiert, die die Betrachtenden zum Teil des Werkes macht. Nicht zuletzt spielt dabei auch die Inspiration der Künstler durch unterschiedliche Medienformen eine entscheidende Rolle, so dass die Transmedialität zu einem konstitutiven Verfahren ihrer Werke wird.
So ist Bruce Naumans Auseinandersetzung mit den Texten des irischen Dramatikers Samuel Beckett und dessen Poetik des Absurden in Bezug zu den Korridoren Naumans zu untersuchen. Die engen Räume können nur eingeschränkt und durch sich wiederholende Bewegungsmuster begangen werden, was zu einer körperlichen Wahrnehmung der Räume als solcher führt. Auch bei Gregor Schneiders Werk bildet das (unbewusste) Wahrnehmen von Räumen einen wichtigen Aspekt seiner Kunst, doch sind hier Bezüge zum Horrorgenre in Literatur und Film immanent. Vor allem die in seinen Häusern umbauten und eingebauten Räume haben, durch leicht verkleinerte Proportionen und karge Einrichtung, eine suggestiv unheimliche Wirkung auf die Betrachtenden. Schneiders Hauptwerk – das Haus u r – stellt eine Weiterentwicklung der immersiven Kunstinstallation dar. Denn dadurch, dass – wie gezeigt werden soll – das Haus aus seiner Umgebung nicht heraussticht – das Künstliche bzw. Künstlerische also nicht augenblicklich als solches erkannt wird – geht Schneider einen Schritt weiter: Aus der Immersion in der Kunst wird die scheinbare Simulation der empirischen Wirklichkeit.
Auf der Folie transmedialer Zugänge und philosophischer Raumkonzepte lotet die geplante Studie somit Ähnlichkeiten und Unterschiede der transmedialen Praxis bei Bruce Nauman und Gregor Schneider aus.
Große, Peggy (seit 2009): Nicolas Neufchatel. Studien zu Leben und Werk (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
H
Haarer, Elke (seit 2016): Die Funktion des Materials. Zur Verflechtung von Bild-Ding und Bild-Objekt in den Werken von Monika Baer und Rebecca H. Quaytman (Arbeitstitel) (betreut von PD Dr. Eva Wattolik)
Hauenstein, Isabel (seit 2018): Mittelalterliche Kunst in der NS-Zeit. Analyse der ideologisierten Konzeption und Präsentation von Kunstgeschichte im Germanischen Nationalmuseum (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck, FAU und Dr. Tilo Grabach, GNM)
Untersuchungsgegenstand sind die Ausstellungen des Germanischen Nationalmuseums in der NS-Zeit von 1933 bis 1945, und zwar in Bezug auf Gemälde, Skulpturen und das Kunsthandwerk des Mittelalters: Wie sehr waren sie von der nationalsozialistischen Ideologie geprägt oder aber vielleicht auch von unabhängiger Forschung? Dafür spielt nicht nur die Konzeption der Sonderausstellungen und der Dauerausstellung eine Rolle, sondern es sind auch Bergung und Auslagerung im Sinne des Kunstschutzes, der Leihverkehr, Restaurierungen, sowie Erwerb und Abgaben insbesondere in den Kriegsjahren relevant. Mit dieser Sammlung- und Objektanalyse allein kann aber nicht die Frage nach dem Grad der Ideologisierung beantwortet werden. Es muss auch nach den Akteuren, den arbeitenden Wissenschaftlern und aber auch verantwortlichen Politikern gesucht werden. Damit kann das verantwortliche Kommunikations- und Entscheidungsnetzwerk hinterfragt und der entsprechende Wissenschaftsbegriff und die Modellierung der Kunstgeschichte rekonstruiert werden.
Hillringhaus, Annette (seit 2024): Die Ikonologie der Schachfiguren von Lewis (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Im Jahr 1831 wurde auf der schottischen Hebrideninsel Lewis unter nicht genau geklärten Umständen in Strandnähe ein Hort von 93 aus Walrosszahn geschnitzten Gegenständen entdeckt, die meisten Stücke zu Kleinplastiken verarbeitet. Acht Könige, acht Königinnen, 16 Bischöfe, 15 Ritter zu Pferd, 12 (heute 13) Fußsoldaten sowie 19 abstrakte Spielsteine konnten als Schachfiguren ausgemacht werden, die für vier Schachspiele Verwendung finden könnten. Heute gehören elf Figuren zur Sammlung des Schottischen Nationalmuseums in Edinburgh, die übrigen 67 befinden sich mit dem Rest des Hortes im Besitz des Britischen Museums in London. (Eine einzelne bislang unbekannte Figur wurde 2019 im Kunsthandel von einem anonymen Bieter erworben.) Heute, rund 200 Jahre nach der Auffindung, werden die Schachfiguren von Lewis in ein Zeitfenster zwischen 1150 und Anfang des 13. Jh. datiert und sind vermutlich im norwegischen Trondheim anzusiedeln.
Die Dissertation knüpft an die 1996 in Bamberg eingereichte Magisterarbeit über die Lewis-Figuren an (Titel: Die Schachfiguren von Lewis. Stand der Forschung und Diskussion). Diesmal sollen die Figuren von Lewis selbst über sich Auskunft geben. Aufgrund eingehender Betrachtung können neue Schlüsse zu Auftraggeber, Herkunft und Datierung gezogen werden. Ziel der Untersuchung ist es, die Schachfiguren von Lewis anhand ihrer Ikonologie in ihr historisches Umfeld einzuordnen.
Hübner, Daniel (seit 2024): Höllische Liebe und göttliche Hoffnung. Antonio Verrio und Louis Laguerre in Burghley House, Stamford (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck)
K
Kienel, Helge Jost (seit 2012): Neugotische Architektur in Coburg (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
L
Landl, Lisa: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Ostflügels des Schlosses St. Emmeram zu Regensburg ab 1812 (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck)
Lehmann, Franziska (seit 2020): Hans Peisser, Peter Flötner, Matthes Gebel & Co. – Studien zu Nürnbergs Bildschnitzern im Zeitalter der Reformation: Herausforderungen, Aufgaben und Auftraggeber (Arbeitstitel) (betreut von PD Dr. Manuel Teget-Welz)
Das Forschungsvorhaben widmet sich den in der Reichsstadt Nürnberg tätigen Bildschnitzern im Zeitalter der Reformation (ca. 1510–1546). Als sich die fränkische Metropole 1525 der reformatorischen Bewegung offiziell anschloss, wurde nicht nur das gesellschaftlich-religiöse Leben der Stadt umgewälzt, sondern auch die Arbeits- und Lebensgrundlage der Bildschnitzer. Denn nach dem neuen lutherischen Verständnis waren Bilder nur noch Adiaphora, neutrale Gegenstände, die für das religiöse Leben nicht mehr notwendig waren. Welche Herausforderungen sich dadurch für das künstlerische Schaffen und das Leben der Bildschnitzer ergaben, soll in der Dissertation ergründet werden. Dabei wird exemplarisch eine genauere Analyse der Biographien und Werke von fünf Künstlerpersönlichkeiten – Veit Stoß, Peter Flötner, Matthes Gebel, Hans Peisser und Joachim Deschler – vorgenommen, die zu unterschiedlichen Phasen der Reformationsetablierung in Nürnberg ansässig waren. Hierbei spielen auch die Fragen nach ihren ausgeübten Tätigkeiten, nach den verwandten Bildthemen, ihrer Auftraggeberschaft sowie nach ihren Kooperationspartnern aus anderen Handwerksbereichen eine Rolle. Eine Einzelbetrachtung kombiniert mit einer vergleichenden Gegenüberstellung der Bildschnitzer ermöglicht Alleinstellungsmerkmale im Umgang mit der Reformation, aber auch Gemeinsamkeiten und Verknüpfungspunkte aufzudecken. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden mit der Entwicklung der Nürnberger Bildschnitzkunst vor der Reformation (ca. 1510–1525) in Relation gesetzt und insgesamt mit der sozial-gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und stadtgeschichtlich-religiösen Ebene der fränkischen Reichsstadt kontextualisiert, wodurch sich die Veränderungen nach 1525 konkreter veranschaulichen lassen. Ziel der Dissertation ist es daher, eine umfassende Studie zu Nürnbergs Bildschnitzern und ihrem Wirkungskreis während der frühen Reformationszeit vorzulegen, um damit ein in der Forschung kaum beachtetes Themenfeld zu schließen.
M
Maier, Lukas: Charles I. und Henrietta Maria als Initiatoren kultureller Übersetzungsprozesse zwischen Großbritannien und dem Kontinent (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck)
Mayer, Isabelle (seit 2013): Josef Schmitz (1860–1936) – Ein fränkischer Baumeister zwischen Tradition und Moderne (betreut von Prof. Dr. Hans Dickel)
Der 1860 in Aachen geborene Architekt Josef Schmitz kam im Zuge der Arbeiten an der Sebalduskirche erstmals 1888 nach Nürnberg, wo er bis zu seinem Tod 1936 lebte. Er wurde vor allem in Nürnberg, aber auch über die Grenzen Mittelfrankens hinaus, durch sein umfassendes architektonisches Werk bekannt. Als „prominenter Vertreter“ des sogenannten „Nürnberger-Stils“ bezeichnet, taucht sein Name gelegentlich in der Fachliteratur auf, allerdings blieb der Nachlass des ehemaligen Geheimrats bisher wissenschaftlich unbearbeitet. Ziel der Dissertation ist es, das Lebenswerk des Architekten aufzuarbeiten und zu analysieren, inwiefern Josef Schmitz und dessen Arbeit dem „Nürnberger-Stil“ zuzuordnen sind.
Muster, Eva (seit 2018): Geschlechterspezifische Inszenierungen am Germanischen Nationalmuseum von seiner Gründung bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts (Arbeitstitel), (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck, FAU und Dr. Thomas Eser, GNM)
Als Teil des Forschungskollegs »Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums« werden in der Arbeit die geschlechterspezifischen Modellierungen in den musealen Präsentationen des Germanischen Nationalmuseums seit der Mitte des 19. Jahrhunderts untersucht. Auf Basis der frühen Raumprogramme der 1850er Jahre und den hier erstmals gegenübergestellten Geschlechterverhältnissen in der ›Waffenhalle‹ sowie der ›Frauenhalle‹ sollen die Kontinuitäten und Brüche in der Zuschreibung von geschlechtsspezifischen Konnotationen der musealen Präsentationen herausgearbeitet werden. Als Grundlage der Analyse dienen primär die zeitgenössischen Abbildungen mit den darauf zu erkennenden Objekten, das umfangreiche Quellenmaterial des Hauses sowie die Rezeption in der Öffentlichkeit. Es erfolgt eine Einordnung in Hinblick auf die jeweils dominanten intellektuellen, politischen und gesellschaftlichen Imperative sowie die wechselnden historischen Erzählungen und Entwicklungslinien. Untersucht werden soll zudem, inwieweit die politischen Intentionen der Vergangenheit und insbesondere des 19. Jahrhunderts bewusste oder unterbewusste Inszenierung von Geschlechts- und Familienverhältnissen widerspiegeln. Des Weiteren ist die aktuelle Dauerausstellung zum 19. Jahrhundert Teil der Untersuchungen. Herausgearbeitet werden soll hierbei, wie sich die Darstellungen von geschlechterspezifischen Inhalten wandelten und Präsentationsformen änderten. Mit dieser Arbeit soll unter anderem die Forschungslücke geschlossen werden, inwieweit Codes und Wertesysteme einer Gesellschaft durch die museale Präsentation von geschlechterspezifisch konnotierten Exponaten ableitbar sind.
N
Niekel, Michael (seit 2014): Sommerresidenzen fränkischer Zisterzienserabteien (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
O
Osovskaya, Irina (seit 2013): Studien zu den geschnitzten Flügelretabeln in der Region zwischen Nürnberg und Weißenburg/Bayern von den Anfängen bis zur Reformation (betreut von Prof. Dr. Karl Möseneder)
Im mittelalterlichen Nürnberg existierten viele Maler- und Bildschnitzerwerkstätten, die nicht nur die Reichsstadt, sondern auch das Nürnberger Umland, ganz Franken, das nordöstliche Schwaben, Thüringen und Sachsen mit Altarretabeln belieferten. Da der Bildersturm im Rahmen der in Nürnberg bereits 1525 eingeführten Reformation sehr milde ausfiel, wurden viele Werke des Nürnberger Landes verschont, so dass die erhaltene Materialfülle sehr groß, wenn auch wenig erforscht ist. Ziel der Dissertation ist eine gründliche Inventur des Denkmälerbestands in der auf Grund ihrer vielfältigen politischen Geschichte interessanten Region zwischen Nürnberg und Weißenburg in Bayern, um bestehende Forschungslücken zu füllen. Ausgewählte Werke sollen kunsthistorisch untersucht werden, ihre Entstehungsgeschichte und Auftraggeberschaft geklärt, die Veränderungen des ursprünglichen Zustandes festgestellt und die ikonografischen Besonderheiten aufgezeigt werden. Weiterhin sollen die Flügelretabel datiert und, wenn möglich, bestimmten Künstlern bzw. Werkstätten zugeschrieben werden. Das Dissertationsvorhaben wird einen wichtigen Beitrag zur fränkischen Retabelbaukunst des Spätmittelalters leisten.
P
Praunstein-Leibig, Yvonne (seit 2011): Alfred Rethel (1816-1859) – Studien zu Leben und Werk (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Der 1816 geborene Künstler wurde an der Düsseldorfer Kunstakademie unter Schadow und später in Frankfurt durch Philipp Veit ausgebildet. Durch seine Karlsfresken im Aachener Rathaus und den unter Einfluss der Revolution von 1848 entstandenen Holschnittzyklus „Auch ein Totentanz“ wurde Rethel bekannt. Sein Oeuvre umfasst trotz der relativ kurzen Schaffensperiode eine große Anzahl von Arbeiten mit thematischen Schwerpunkt auf Historienmalerei und Todesdarstellungen, ausgeführt in verschiedenen Techniken (Ölgemälde, Fresken, Graphiken).
Ziel der Dissertation ist es, auf Basis eines bisher unveröffentlichten Kataloges, das künstlerische Schaffen Alfred Rethels zu analysieren und die Biographie durch neue Quellen zu ergänzen.
R
Rosenzweig, Johanna (seit 2016): Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfelds Gemälde „Der letzte Mensch“ (1831) – ein Hauptwerk romantischer Weltanschauungsmalerei (Arbeitstitel) (Betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich von England ausgehend das Sujet des „letzten Menschen“, welches sich insbesondere in der schwarz-romantischen Literatur niederschlug. Aber auch in der bildenden Kunst ist dieses eschatologische Motiv zu finden. Im deutschsprachigen Raum ist vor allem Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfelds Gemälde „Der letzte Mensch“ zu nennen. Das Gemälde des tief religiösen Künstlers stellt einen Wendepunkt in der Darstellung des Weltendes dar und steht für eine besondere Weltanschauung im 19. Jahrhundert. Geprägt von Naturkatastrophen und politischen Umbrüchen wird nicht nur in der Philosophie, sondern auch in der Theologie eine deutliche Hinwendung zum Thema des Weltendes deutlich. Schnorrs Gemälde ist maßgeblich von diesen Strömungen beeinflusst und stellt insbesondere ikonographisch und bildformal ein Novum dar, dessen Erforschung einen wichtigen Beitrag zur Erschließung der religiös-romantischen Malerei der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts leistet.
Rummler, Maria (seit 2014): Die Kathedrale St. Joseph in Bukarest (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
Rust, Gesa (seit 2012): Kirchenbau in Nürnberg. 1806-1918 (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
S
Schlecht, Anke: Johann Jakob Stevens von Steinfels (betreut von Prof. Dr. Karl Möseneder)
Der hauptsächlich als Freskant tätige Künstler Johann Jakob Stevens von Steinfels (1651-1730) vermittelte um 1700 in Böhmen wichtige Impulse der italienischen Deckenmalerei. Die Bandbreite seiner Aufträge reichte von komplexen Programmen in Klosterkirchen (u.a. ab 1690 für die Benediktiner in Broumov und 1719-21 in Břevnov) bis zur malerischen Dekoration in den Palästen des Adels wie z.B. die mittlerweile zerstörte Ausmalung des Lustschlosses im Königlichen Baumgarten in Prag oder auch der größte Teil der Wand- und Deckenmalereien im Prager Palais Přehořovsky, dem heutigen Palais Lobkowicz. Die überlieferten Werke befinden sich – mit Ausnahme der Tätigkeit in der Basilika von Waldsassen (ab 1695) und im Alten Corps de Logis von Schloss Ludwigsburg (ab 1709) – ausschließlich auf dem Staatsgebiet der heutigen Tschechischen Republik. Die Monographie soll einen Überblick zum Gesamtwerk von Johann Jakob Stevens von Steinfels geben und den Beitrag des Künstlers zur Kunstgeschichte seiner Zeit bewerten.
Schmid, Sabine (seit 2011): Katalog der illuminierten mittelalterlichen bologneser Handschriften der Stadtbibliothek Nürnberg (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Schneikart, Uta (seit 2016): Mätressenwesen und Machtdemonstration. Eine gattungsübergreifende Analyse des Ludwigsburger Schlosses unter Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg (1676–1733) (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck)
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Ausstattung des Ludwigsburger Schlosses. Es wurde unter Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg (1676–1733) von 1704 bis 1733 erbaut und von zahlreichen namenhaften Künstlern der Zeit ausgestattet, u. a. von dem Freskanten Carlo Innocenzo Carlone (1686–1775) sowie seinem Bruder, dem Bildhauer und Stukkateur Diego Francesco Carlone (1674–1750). Der Fokus der Arbeit liegt auf einer gattungsübergreifenden Analyse und Interpretation des Treppenhauses, die den Einfluss der Mätresse Eberhard Ludwigs, Wilhelmine von Grävenitz (1685–1744), auf den Bau und die Ausstattung des Schlosses untersuchen wird.
Spitzer, Claudia (seit 20xx): Die Funktion von Bildern in Handschriften zum Kanonischen Recht. Das Decretum Gratiani der Walters Art Gallery (W135) (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Das Dissertationsvorhaben konzentriert sich auf den Zusammenhang von Text und Bild, Schrift und graphischer Gestaltung in den Decretum Gratiani-Codices des 13.Jahrhunderts, um die Rolle der bildlichen Gestaltung zur Systematisierung des Rechtswissens zu differenzieren. Anhand einer französischen Handschrift vom Ende des 13. Jahrhunderts aus Baltimore (Walters Art Gallery, W 135) werden die 36 Miniaturen, die Causae-Darstellungen, die dem jeweiligen Rechtstext des Decretum Gratiani vorangestellt sind, nach ikonographischen Gesichtspunkten nicht nur mit Illuminationen zeitgleicher Rechtshandschriften, sondern auch mit epochentypischen Handschriften verglichen. Neben der dezidierten kunsthistorischen Betrachtung dieser Miniaturen, der Erläuterung der Wissensvermittlung durch Systematisierungsschemata im Text steht auch die übergeordnete Frage nach dem Sinn der bildlichen Darstellungen in all ihren mannigfachen Ausführungen im Focus meiner Dissertation.
Stelzner, Juliane (seit 2015): Hans Kamensetzer – Leben und Werk (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Im Nachklang Niclaus Gerhaerts, eines Bildhauers, der zu den gefragtesten seiner Zeit zählte, steht eine Reihe von Künstlern, die von seinem Stil, seinen Kompositionen sowie seiner virtuosen Technik inspiriert wurden und durch die sein Vermächtnis weiterlebte. Einer der herausragendsten unter ihnen ist Hans Kamensetzer (gest. 1487). Er ist sowohl in Straßburg, dem Zentrum der Kunst des 15. Jahrhunderts am Oberrhein, als auch in Wien, dem Sitz des kaiserlichen Hofes Friedrichs III., nachweisbar und stammt wohl ursprünglich aus Ulm. In einem monographischen Ansatz sollen Leben und Werk des Künstlers näher beleuchtet werden.
Sturm, Isabella (seit 2019): Der Meister des ehemaligen Fürther Hochaltars (Arbeitstitel) (betreut von PD Dr. Manuel Teget-Welz)
Das Hauptwerk des „Meisters des ehemaligen Fürther Hochaltars“ ist ein um 1500 für die Fürther Michaeliskirche geschaffenes, zweifach wandelbares Altarretabel, das im frühen 19. Jahrhundert im Zuge einer Kirchenmodernisierung weichen musste. Seither befindet sich der Altar in der Salvatorkirche im schwäbischen Nördlingen. Auf Grund unverwechselbarer Stilmerkmale in der Malweise des anonym gebliebenen Künstlers lassen sich rund zwanzig weitere sakrale Werke mit ihm in Verbindung bringen, die vorwiegend in Nürnberg und dessen Umland beheimatet sind. Der Maler gehörte somit – neben Konkurrenten wie Michael Wolgemut, Hans und Wolf Traut sowie Hans Süß von Kulmbach – zu den Hauptanbietern für sakrale Tafelmalerei in Nürnberg um 1500. Bislang wurden der Maler und sein Œuvre in der Forschung über die fränkische Kunst der Dürer-Zeit allerdings kaum beachtet. Das Dissertationsvorhaben ist daher der wissenschaftlichen Erschließung des Gesamtwerks des Malers gewidmet, bei dem auch Rückschlüsse auf dessen Person und Werdegang gezogen werden sollen.
U
Uliarczyk, Monika (seit 2011): Die Benediktinerkirche von Wahlstatt (Legnickie Pole). Studien zur Architektur und Ausstattung (betreut von Prof. Dr. Christian Hecht)
W
Wagner, Susanne (seit 2021): Die Bronzeepitaphien des Friedhofs St. Johannis in Nürnberg (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
Walberer, Carolin (seit 2021): Die Schock-Collagen der 1950er und 1960er Jahre von Sarah Schumann: Das Motiv des Gesichts im Spannungsfeld von Schönheit und Schrecken (Arbeitstitel) (betreut von Prof. Dr. Hans Dickel)
Ausgehend von der Masterarbeit, die sich den Porträts der 1970er Jahre von Sarah Schumann (1933–2019) widmete, stellt das Dissertationsprojekt die sogenannten Schock-Collagen aus ihrem Frühwerk ins Zentrum.
Vor dem Hintergrund kunst- und kulturtheoretischer Entwicklungen und Diskurse des 20. Jahrhunderts (Technik und Medium Collage, Begriff Schock sowie „Schönheit und Schrecken“, Gattung Porträt) werden die in den 1950er und 1960er Jahren geschaffenen Arbeiten hinsichtlich ihrer künstlerischen Technik, Ikonographie und Rezeption untersucht. Im Rahmen von Einzelwerkbetrachtungen sollen die Werkgenese sowie kunst- und kulturhistorische Bezüge in den Blick genommen werden. Ein kunsthistorischer Vergleich mit ausgewählten künstlerischen Positionen bereitet eine Charakterisierung der Werkgruppe vor, deren Strahlkraft auf spätere Schaffensphasen Schumanns in einem Ausblick anklingt.
Wittstatt, Johanna (seit 2021): Künstlerbrüder im 16. Jahrhundert (betreut von PD Dr. Manuel Teget-Welz)
„Rett mit dem puben, als jr woll künt, daz er ler vnd redlich halt, pis jch kum, vnd nit ob der muter lich“, so schreibt Albrecht Dürer an seinen Freund Pirckheimer 1506 aus Venedig und bittet diesen, er möge sich um den jüngeren Bruder Hans kümmern. Dieses ist eines der wenigen Zeugnissen, die das Verhältnis der Dürer-Brüder dokumentiert. Dabei ist das Brüderpaar Dürer eines von vielen, die im 16. Jahrhundert in der Welt der Kunstschaffenden zu finden sind. In der entstehenden Arbeit sollen Brüderpaare aus dieser Zeit, die eine Phase des Umbruchs gerade auch in der Welt der Kunst beschreibt, beispielhaft analysiert werden. Anhand der Ergebnisse sollen Rückschlüsse auf das soziale und das Arbeitsumfeld der Künstler geschlossen werden, gleichzeitig sollen Fragen zu „nature vs nuture“ oder auch dem „Geniegedanken“, der die Forschung zu den weniger bekannten Brüdern häufig überlagert, nachgegangen und bestenfalls beantworten werden. Es soll eine interdisziplinäre Künstlersozialgeschichte entstehen, die das vorliegende, obgleich überschaubare Quellenmaterial zu diesen Beziehungen und den oftmals kaum wissenschaftlich bearbeiteten Biographien auswertet und die Werkverzeichnisse der weniger bekannten Brüder beleuchtet.
Wolf, Diana (seit 2018): Die Inszenierung von Herrschaft unter dem Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern und seiner Gemahlin Henriette Adelaide von Savoyen (betreut von Prof. Dr. Christina Strunck)
In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts gelang es dem Kurfürsten Ferdinand Maria nach den entbehrungsreichen Jahren des 30-jährigen Krieges eine 30-jährige Zeit des Friedens in Bayern zu garantieren. In München konnte sich dadurch in mehreren Bereichen eine auf internationalem Niveau anerkannte und bekannte Kulturszene entwickeln, die den gewachsenen repräsentativen Ansprüchen des bayerischen Hofes gerecht werden konnte. Wo sich sein Vater und wiederum sein Sohn als siegreiche Kriegshelden inszenieren konnten, stehen für die Inszenierung Ferdinand Marias allerdings andere Aspekte im Vordergrund. Die Darstellung und Interpretation der Beziehung zwischen dem Kurfürsten und seiner Gemahlin bilden das zentrale Thema der Inszenierungsfragen. Ziel des Projekts ist es, die Beziehung des kurbayerischen Herrscherpaars anhand der gemeinsamen Portraits, der zu dessen Ehren komponierten Opern und der Um- und Ausbauten der Residenz-Appartements zu analysieren und die Spezifika dieser Inszenierung herauszuarbeiten.
Woltermann, Julia (seit 2015): Die Verkaufspolitik des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg während des Nationalsozialismus (betreut von Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks)
In der Dissertation werden Deakzessionen von Objekten aus verschiedenen Sammlungsbereichen des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg in der Zeit des Nationalsozialismus untersucht. Hier besteht bisher eine Forschungslücke, wodurch sich die Wahl des Themas vor allem im Hinblick auf die etwaig nachweisbaren politischen Beweggründe in der Verkaufspolitik des Museums ergeben hat. Laut den bisherigen Untersuchungen zur Sammlungsgeschichte des GNM standen in den 1930er-Jahren vor allem finanzielle Engpässe durch einen Erweiterungsbau des GNM im Vordergrund für Deakzessionen hochwertiger Objekte. Weitere Hintergründe für die Abgabe der Kunstobjekte werden in diesem Dissertationsprojekt untersucht. Die Praxis der Deakzession ist seit jeher recht umstritten und bietet in diesem Projekt vor allem einen interessanten Einblick in die Museumspolitik durch dessen Auswahl der abgegebenen und neu hinzugekommenen Kunstwerke.
Die Objekte werden für eine zusammenfassende Untersuchung nach den Kriterien: Zeitpunkt der Erwerbung und der Deakzession, Art der Deakzession, wie Tausch oder Verkauf, und vor allem auch Abnehmer, gesammelt. Davon wird eine Auswahl der Objekte getroffen, durch die sich dann aussagekräftige Ergebnisse über die Verkaufspolitik (Deakzessionspraxis) des GNM machen lassen. Zeitlich ist die Auswahl nicht nur auf 1933-1945 beschränkt, sonders schließt auch die Jahre davor mit ein. Durch die anschließende Untersuchung der Objektdeakzessionen werden im Hauptteil die Thesen dahingehend ausgewertet, wie sich die Verkaufs- und Sammlungspolitik des Museum in der Zeit des Nationalsozialismus darstellt; vor allem im Hinblick auf Zusammenhänge zwischen politischem Zeitgeist und dessen Einfluss auf die Sammlungen. Es soll aufgezeigt werden, welche Gründe es für die Veräußerungen, den Tausch und die sonstige Entfernung von Sammlungsgegenständen für die Museumsverantwortlichen gab.