Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des GNM
Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums: Vermittlungskonzepte für das 21. Jahrhundert
Projektleitung: Prof. Dr. Christina Strunck
Projektkoordination: Dr. Marina Beck (FAU), Dr. Andrea Langer (GNM)
Doktorandinnen und Doktoranden:
Julia Brockmann, Sarah Fetzer, Laura Förster, Isabel Hauenstein, Fabian Kastner, Eva Muster
Finanzierung: Forschungskolleg der VolkswagenStiftung (2018-2023)
Das von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Ausschreibung ›Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung‹ geförderte Forschungskolleg will durch eine praxisorientierte Doktorandenausbildung den Wissenstransfer zwischen Forschungsinstitutionen und Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft stärken. Die Dissertationen der Kollegiaten und Kollegiatinnen entstehen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und dem Germanischen Nationalmuseum (GNM), dem renommiertesten kulturwissenschaftlichen Forschungsmuseum in Deutschland. Anhand der langen Geschichte des GNM soll erforscht werden, wie die Sammlungsbestände dazu benutzt wurden, im Einklang mit den jeweils dominanten intellektuellen, politischen und gesellschaftlichen Imperativen wechselnde historische Erzählungen bzw. kulturgeschichtliche ›Entwicklungslinien‹ zu konstruieren. Die Forschungsergebnisse werden mit Unterstützung durch mehrere privatwirtschaftliche Partner von den Kollegiatinnen und Kollegiaten in innovative Vermittlungskonzepte überführt und im GNM präsentiert.
Profil des Forschungsprojektes Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums:
Vermittlungskonzepte für das 21. Jahrhundert
Das VW-Kolleg: Ziele und Vorgehensweise
Im Rahmen des Forschungskollegs ›Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums: Vermittlungskonzepte für das 21. Jahrhundert‹ erarbeiten die Kollegiaten und Kollegiatinnen an der FAU Erlangen-Nürnberg Dissertationen, die sich anhand von Beständen des GNM mit der Erforschung der Konstruktion von Kulturgeschichte beschäftigen. Aus ihren Forschungsergebnissen entwickeln sie ein innovatives Vermittlungskonzept, das am GNM umgesetzt wird. Durch ein museologisches Trainee-Programm, Workshops zum Erwerb von IT- und Management-Kompetenzen sowie die Chance, neuartige Vermittlungsformen anhand von Beständen des GNM zu erproben, erhalten die Kollegiatinnen und Kollegiaten eine praxisorientierte Doktorandenausbildung, die ihnen vielfältige außeruniversitäre Karrierewege eröffnet.
Das Forschungsvorhaben: Modellierung von Kulturgeschichte
Ziel des Forschungskollegs ist die Erforschung struktureller Prozesse, mit denen Modellierung von Kulturgeschichte im musealen Bereich erfolgt. Die Dissertationsprojekte der Kollegiaten und Kollegiatinnen verorten sich in Themenfeldern, die das GNM als Desiderata einer vertieften Erforschung seiner Museums- und Sammlungsgeschichte ausgewiesen hat. Der Fokus liegt hierbei auf der Untersuchung der Prämissen und Akteurstrukturen, die die Kuratorinnen und Kuratoren bei der Gestaltung von Ausstellungen lenkten. Gewichtung und Sinnzusammenhänge der Objekte können anhand von Auswahl und Inszenierung der Exponate erschlossen werden. Die Analyse der musealen Präsentationen stellt dabei einen wichtigen methodischen Zugriff dar, um die Mechanismen, die für die Modellierung von Kulturgeschichte im Ausstellungsraum des 19. und 20. Jahrhunderts entscheidend waren, nachzuvollziehen. Durch die kritische Reflexion vergangener Prozesse wird ein aktives Problembewusstsein hinsichtlich des Umgangs mit Objekten in einer Ausstellung vermittelt. Dieser theoretische Hintergrund dient den Kollegiatinnen und Kollegiaten als methodisches Instrumentarium zur Entwicklung eines eigenen Vermittlungskonzepts.
Das Vermittlungskonzept
Die detaillierte Auseinandersetzung mit den Exponaten sowie ihrer Situierung und Präsentation in den Sammlungen bildet die Voraussetzung dafür, die Objekte in einen neuen Sinnzusammenhang zu bringen. Die Schaustücke des Museums sollen über das zu entwickelnde Vermittlungskonzept dem Publikum des 21. Jahrhunderts unter neuen Gesichtspunkten nahegebracht werden. Die Erarbeitung eines eigenen Vermittlungskonzepts schärft den kritisch reflektierten Blick auf die historischen Inszenierungen des 19. und 20. Jahrhunderts und befördert somit den theoretischen Diskurs, der in den Dissertationen thematisiert wird.
Praxisorientierte Doktorandinnen- und Doktorandenausausbildung
Das Forschungskolleg ermöglicht es den Kollegiaten und Kollegiatinnen, die wissenschaftliche Qualifikationsarbeit mit dem Erwerb berufspraktischer Kompetenzen zu verbinden. Hierzu tragen folgende Komponenten des Programms bei:
- die intensive, von Kuratoren des GNM betreute Arbeit mit den Museums- und Archivbeständen in der Praxisphase
- ein museologisches Trainee-Programm, das die Kollegiatinnen und Kollegiaten zum raschen Einstieg in eine Museumslaufbahn befähigt
- Workshops, in denen IT- und Marketing-Kompetenzen sowie Soft Skills (z. B. Projekt-, Team- und Konfliktmanagement) vermittelt werden
- die Chance, mit Unterstützung privatwirtschaftlicher Kooperationspartner innovative Vermittlungskonzepte eigenständig zu entwerfen und zu erproben bzw. Umfeldanalysen durchzuführen, um zielgruppenorientierte Produkte zu entwickeln.
Dadurch erlangen die Kollegiaten und Kollegiatinnen Kompetenzen, die sie einerseits für eine Universitätslaufbahn, andererseits für zahlreiche außeruniversitäre Tätigkeitsfelder in Kulturinstitutionen und Wirtschaftsunternehmen qualifizieren.
Der Partner – das Germanische Nationalmuseum
Das 1852 gegründete Germanische Nationalmuseum ist das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschen Sprachraums und nimmt die Erforschung des gesamten geistig-materiellen Lebens in den Blick. Die Sammlungen des GNM umfassen kulturelle Erzeugnisse aus den verschiedensten Bereichen (Gemälde, Skulpturen und Graphiken, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, archäologische, liturgische und medizinhistorische Objekte sowie Gegenstände des täglichen Gebrauchs aller Art, von Möbeln über Geschirr und Besteck bis Kleidung, Münzen und Spielzeug). Ziel der musealen Präsentationen ist es, ein breites Spektrum von Alltagsleben, Brauchtum, Religion, Politik, Kunst, Wissenschaft und Kommunikation bezogen auf Raum und Zeit zu erfassen.
Julia Brockmann, M.A.
FAU / GNM
VW-Forschungskolleg "Modellierung von Kulturgeschichte"
- E-Mail: julia.brockmann@fau.de
Laura Förster, M.A.
FAU / GNM
VW-Forschungskolleg "Modellierung von Kulturgeschichte"
- E-Mail: laura.foerster@fau.de
Isabel Hauenstein, M.A.
VW-Forschungskolleg "Modellierung von Kulturgeschichte" (abgeschl.)
- E-Mail: isabel.hauenstein@fau.de
Fabian Kastner, M.A.
FAU / GNM
VW-Forschungskolleg "Modellierung von Kulturgeschichte"
- E-Mail: fabian.kastner@fau.de
Eva Muster, M.A.
VW-Forschungskolleg "Modellierung von Kulturgeschichte" (abgeschl.)
- E-Mail: eva.muster@fau.de
Sarah Fetzer
Marie-Therese Feist
Germanisches Nationalmuseum
DFG-Projekt "Überlieferungsweisen, Betrachtungsweisen, Gebrauchsweisen. Bedeutungszuweisungen an Artefakte der Hellseherei in Europa vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert"
- E-Mail: m.feist@gnm.de
Sarah Wagner, M.A.
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Zentralinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin
DFG-Projekt „Das Fenster zur Natur und Kunst. Eine historisch-kritische Aufarbeitung der Brandenburgisch-Preußischen Kunstkammer“
- Telefon: +4930209312885
- E-Mail: sarah.wagner.1@hu-berlin.de
Workshop „Regionale und nationale Identitätsbildung“
25./26. November 2021
via Zoom
Konzeption: Dr. Marina Beck
In dem Workshop werden die im 19. Jahrhundert in den europäischen Staaten entstandenen Regionalmuseen in den Blick genommen. Hierbei werden die Präsentations- und Inszenierungsstrategien, die in den Regionalmuseen umgesetzt wurden, analysiert sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der Ausstellungsformen zu den Nationalmuseen aufgezeigt. Untersucht wird, auf welche Weise ein spezfisches Verständnis von ›Nation‹, ›Region‹ und ›Identität‹ im Museum vermittelt werden konnte.
Zoom-Link:
https://fau.zoom.us/j/65262326563?pwd=YVFQUDc5dEwzdGN1UVBSUncwMmJ2QT09
Meeting-ID: 652 6232 6563
Kenncode: 267070
Beschreibung
Die im 19. Jahrhundert gegründeten Regionalmuseen definierten sich über einen sammlungsgeographischen Schwerpunkt. In ihnen wurden kulturhistorische Gegenstände aus einer bestimmten Region ausgestellt, die sich sprachlich, kulturell, historisch, geographisch oder nach anderen Gesichtspunkten definierte. Gesammelt wurden sogenannte ›Altertümer‹, die sich aus museologischer Perspektive unterschiedlichsten fachlich-thematischen Bereichen zuordnen lassen. Zu ihnen zählten beispielsweise archäologische Ausgrabungsfunde und Objekte, die regionale Traditionen und Bräuche vermittelten oder an wichtige historische Ereignisse erinnern sollten. Durch die Präsentation der kulturhistorischen Objekte sollte das abstrakte Konstrukt der ›Region‹ sichtbar gemacht werden. Dadurch sollte in den Museen die Ausbildung einer eigenen regionale Identität gefördert und ein Identitätsgefühl mit derselben vermittelt werden.
Eine weitere wichtige Bezugsgröße neben der ›Region‹ stellte oft auch die ›Nation‹ dar, zu der man sich entweder zugehörig fühlte oder sich aus politischen, historischen, kulturellen und anderen Gründen abgrenzen wollte. Damit entstand hier ein spannendes Wechselverhältnis zwischen der Inszenierung der Region im Einklang oder Gegensatz zu der Nation bzw. dem Staat, dem die Region zugeordnet war.
In dem Workshop werden die im 19. Jahrhundert in den europäischen Staaten entstandenen Regionalmuseen in den Blick genommen. Vorgestellt werden Provinzial-, Regional- und Landesmuseen, sowie vaterländische und weitere Museen, die neben den Nationalmuseen zu den sogenannten ›identitätsstiftenden Museen‹ zu zählen sind. Hierbei werden die Präsentations- und Inszenierungsstrategien, die in den Regionalmuseen umgesetzt wurden, untersucht sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der Ausstellungsformen zu den Nationalmuseen aufgezeigt. Der Fokus liegt dabei auf der Frage auf welche Weise ein spezifisches Verständnis von ›Nation‹ / ›Region‹ und ›Identität‹ in den Museen vermittelt werden konnte.
Programm
25. November (Donnerstag, 14:00 – 18:00 Uhr)
14:00-14:10 Uhr Einführung
Nation und Identität
14:10-14:30 Uhr
Christina Clausen (Technische Universität Darmstadt): Sentimentalistische Konzepte von Nation und Identität in Alexandre Lenoirs Musée des monuments français
14:30-14:50 Uhr
Martina Niedhammer (Collegium Carolinum, Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei): Das „Museon Arlaten“ und sein französischer Kontext
14:50-15:10 Uhr
Christina Flöhr: „Vergessene“ Landesmuseen. Die Konstruktion nationaler Identität in den Landesmuseen in Pommern und Ostpreußen.
15:10-15:20 Uhr Nachfragen 10min
15:20-15:40 Uhr Diskussionsblock intern
15:40-16:10 Uhr Kaffeepause
16:10-16:30 Uhr Diskussionsblock extern
Region und Identität
16:30-16:50 Uhr
Federico Bossone (Julius-Maximilians-Universität Würzburg): Die performative Macht und die Konstruktion jüdischer Identität(en). Dynamiken und Beispiele in Regionalmuseen
16:50-17:10 Uhr
Sarah Fetzer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Im Spannungsfeld zwischen repräsentativer und pragmatischer Anordnung. Die Aufseß´sche Sammlung in regionalen Vereinen und Gesellschaften zwischen 1830 und 1835
17:10-17:20 Uhr Nachfragen 10min
17:20-17:40 Uhr Diskussionsblock intern
17:40-18:00 Uhr Diskussionsblock extern
26. November (9:00 Uhr – 13:00 Uhr)
9:00 Beginn der Tagung
Nation und Region ausstellen
9:10-9:30 Uhr
Eva Muster (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Objekte zwischen Region und Nation. Schlaglichter auf die Präsentation der Provinz im Germanischen Nationalmuseum in der zweiten Hälfte des 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert.
9:30-9:50 Uhr
Isabel Hauenstein (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Region und Nation ausstellen. Die Bedeutung der deutschen Kulturnation und der Stadt der Reichsparteitage im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus
9:50-10:00 Uhr Nachfragen 10min
10:00-10:20 Uhr: Diskussionsblock intern
10:20-10:40 Uhr: Diskussionsblock extern
10:40-11:00 Uhr: Kaffeepause
Identitätsbildung und Geschichtskonstruktion im Museum
11:00-11:20 Uhr
Elaine Wolf (Universität Innsbruck): Die heroische Landschaft. Inszenierungen der Tiroler Geschichte am Bergisel in Innsbruck
11:20-11:40 Uhr
Marina Beck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Die Inszenierung der Nation in Armeemuseen.
11:40-11:50 Uhr: Nachfragen 10min
11:50-12:10 Uhr: Diskussionsblock intern
12:10-12:30 Uhr: Diskussionsblock extern
12:30-13:00 Uhr: Abschlussdiskussion
07.–09.06.2021 | ›Fit für Kamera und Mikrofon‹ − Medientraining virtuell: Workshop für Medienkompetenz des NaWik (Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation) für Kollegiatinnen und Kollegiaten verschiedener von der VolkswagenStiftung finanzierter Forschungskollegs.
Die pandemiebedingte Umstellung auf Videokonferenzen und das Zuschalten in Fernsehsendungen direkt aus dem Homeoffice von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern macht professionelle Kommunikation noch wichtiger und will daher geübt sein. Die Kursleiter Ulrich Grünewald und Axel Wagner haben ihren Workshop an diese neuen Herausforderungen angepasst und so konnten wir als Teilnehmende der verschiedenen Kollegs von Zuhause die wichtigsten Bausteine für den sicheren Umgang mit „Funk und Fernsehen“ kennenlernen und trainieren. Um sich an ein breites Publikum richten zu können, sollten die Inhalte verständlich und prägnant formuliert werden. Dafür haben wir in fiktiven Radiointerviews, unterschiedlichen Podcast-Formaten, Fernsehzuschaltungen und Talkshowteilnahmen unsere Forschungsthemen geübt. Dafür mussten wir uns auch damit auseinandersetzen, was die Interviewenden uns fragen könnten. Die beiden Kursleiter haben uns ideal dabei unterstützt, unseren Stil zu finden und auch von den Kollegen und Kolleginnen konnte man eine Menge lernen. Es waren drei unterhaltsame und informative Vormittage, die noch einmal verdeutlichten, wie wichtig Kommunikation ist. (Eva Muster)
28.05. | Barcamp
Das Barcamp findet zusammen mit den Kollegiaten und Kollegiatinnen der VW-Kollegs ›Wissen ausstellen‹ (Universität Göttingen) und ›Rahmenwechsel‹ (Universität Konstanz) statt. Es dient dem interdisziplinären Austausch der Kollegiatinnen und Kollegiaten zu unterschiedlichen Themen. Diese werden von den Kollegiaten und Kollegiatinnen im Vorfeld gesammelt und ad hoc in kleinen Arbeitsgruppen besprochen. Die Ergebnisse werden anschließend in der großen Gruppe vorgestellt und weiter diskutiert. Die Themenfelder umfassen inhaltliche Aspekte der Dissertationsprojekte, einen Austausch über die Praxiserfahrungen in den VW-Kollegs sowie logistische Themen, die den Schreibprozess der Dissertationen betreffen.
08./09.03.2021 | Workshop: Projektmanagement
Im Rahmen der Vorbereitungen für das Vermittlungskonzept einer „DigitalStory“ des Kollegs fand vergangenen März ein Online-Workshop zum Thema „Projektmanagement für Wissenschaftler*innen“ mit Coach Katja Wolter des Steinbeis-Instituts für Ressourcen-Entwicklung statt. Neben Grundlagen der Planung von wissenschaftlichen Projekten setzte sich die Gruppe mit der Anwendung von Theorien in Bezug auf das eigene Forschungsprojekt auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf effektiven Zeitplanungsstrategien, die sowohl in Hinblick auf das gesamte Gruppenprojekt als auch auf die individuelle Arbeitseinteilung angewandt wurden. Zu den Kernthemen zählten des Weiteren die Steuerung von Risiken und der Umgang mit verschiedensten Herausforderungen sowie die strategische Kommunikation mit den jeweiligen Stakeholdern. Anregende Diskussionsrunden und eine kollegiale Beratung zu konkreten Projektproblemen rundeten den spannenden und arbeitsintensiven Workshop ab. (Sarah Fetzer)
11.02.2021 | Workshop „Modellierung von Kulturgeschichte“
Der Workshop fand am 11. Februar 2021 via Zoom statt. Nach der Begrüßung durch Frau Dr. Beck und Frau Prof. Dr. Strunck und einer Vorstellungsrunde präsentierten die Stipendiatinnen und Stipendiaten kurz ihre Dissertationsthemen. Außerdem präsentierten sie ihre Gedanken zum Begriff der Modellierung, die vorab in Form eines Thesenpapiers an die Referenten geschickt worden waren und sich mit Modelleigenschaften und –zwecken sowie einer möglichen Abgrenzung zu den Begriffen von Inszenierung und Konstruktion beschäftigten. In vier folgenden Input-Referaten der eingeladenen Referenten wurden ganz unterschiedliche Sichtweisen geäußert. Michael Fehr beschrieb beispielsweise die museale Schausammlung als Modell und als Ort der Realitätskonstruktion, Olaf Hartung brachte aus kultursemiotischer Sicht mögliche Modelleigenschaften von Ausstellungskommunikation ein, Alexander Klein betrachtete das Modellieren als eine besondere Art des Inszenierens von „passierter“ Wirklichkeit und Markus Walz schließlich sah die Anwendung des Begriffs kritisch und sah in ihm vor allem eine Form von Konstruktion. Sehr facettenreich war auch die Abschlussdiskussion, in der auch grundlegende Begriffe wie „Original“ oder „Musealien“ besprochen wurden, sodass die Teilnehmenden einen großen Mehrwert aus dieser Veranstaltung ziehen konnten. (Isabel Hauenstein)
21.10.2020 | Workshop: Erste Schritte zur „DigitalStory“ des Forschungskollegs, Mitarbeiter des Aktionsplans Vermittlung GNM
Der arbeitsintensive Workshop hatte zur Zielsetzung, erste inhaltliche Themenfelder für die gemeinsame, in Planung stehende „DigitalStory“ (Genaueres wird noch bekannt gegeben) zu konkretisieren. Die Erprobung und Umsetzung der „DigitalStory“ ist als das innovative Vermittlungskonzept und gemeinsame Projekt der Kollegiatinnen und Kollegiaten zu verstehen, welches Teil der Praxisausbildung am Germanischen Nationalmuseum ist. Im ersten Teil des Workshops führte die Gruppe ein Brainstorming durch mit der Frage, welche kulturellen Themen für die Besuchenden eines Museums von Relevanz sein können. Darauf aufbauend haben die Stipendiaten und Stipendiatinnen mögliche Themenbereiche mittels Gruppenarbeit und anhand ausgewählter Sammlungsobjekte des Germanischen Nationalmuseums geclustert und es sich zum Ziel gesetzt, eine erste Leitlinie zu finden. Das letzte Drittel der Praxisübung war der Plenumsdiskussion und der weiteren Zeitplanung einschließlich bevorstehender Arbeitsetappen gewidmet. Ein rundum gelungener Auftakt für unser Vermittlungskonzept.
Wissenswertes zum „Aktionsplan Vermittlung“:
Mit dem „Aktionsplan Vermittlung“ (Laufzeit seit 2018) setzt es sich das Projektteam des Germanischen Nationalmuseums zum Ziel, neue und innovative Vermittlungsformate für das Museum zu entwickeln und umzusetzen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Schnittstelle zwischen den Museumsmitarbeitenden sowie den Besuchenden. Im Fokus des Projekts stehen die vielfältigen Dauerausstellungen des Museums, die anhand ausgewählter Schlüsselobjekte aus neuen Perspektiven betrachtet werden. Neben der Neukonzeption des Mediaguides steht die Entwicklung einer digitalen Lern- und Vermittlungsplattform sowie die Realisierung von sog. „DigitalStories“ im Fokus des Aktionsplans. (Sarah Fetzer)
17.9.2020 | Gamification Workshop
Der Workshop zum Thema „Gamification“ mit den Start-Up Gründern von Machina-Cogitans (http://www.machina-cogitans.com/contact-legal/) ermöglichte den Kollegiatinnen und Kollegiaten tiefe Einblicke in die Vermittlung durch den Einsatz von digitalen Spielen im Museum. Manuel Manhard und Markus Kohle berichteten von ihrer Arbeit, die unter anderem die Entwicklung von Museums-Apps und digitale Vermittlung mit spielerischen Elementen abdeckt. Dabei wurden Chancen und Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Spielen für die Vermittlung kritischer oder heikler Inhalte sowie die Gefahren von Verfälschung historischer Sachverhalte problematisiert. Die Vorteile, die in der spielerischen Lernerfahrung liegen und die Voraussetzungen, damit ein Besucher dazu gebracht werden kann, wurden ebenfalls deutlich. An eindrücklichen Beispielen aus der Museumswelt und Spielbranche lernten die Teilnehmenden verschiedene visuelle Stile, Spielmechaniken und Genres kennen. Mit einem anschließenden Input aus der Praxiserfahrung bezüglich Kosten und Projektplanung waren die Teilnehmenden bestens vorbereitet, das erlangte Wissen in die Tat umzusetzen und eigene Konzepte für ein digitales Spiel im Museum zu erstellen. (Julia Brockmann)
14.9.2020 | Workshop: Der GNM-Mediaguide: Aktueller Stand und neue Herausforderungen, Frau Rüdebusch GNM
Nach längerer, Corona-bedingter Pause wurden im September 2020 die Praxisworkshops im VW-Kolleg wieder aufgenommen. Den Start machte Frau Rüdebusch (Mitarbeiterin im Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg) mit einem sich bewährenden, aber immer wieder mit neuen Herausforderungen verbundenen Vermittlungskonzept: Dem sogenannten Mediaguide des GNM, der den Besuchenden als informativer Leitfaden und als Hilfestellung während des Aufenthaltes im Museum dient. Auf der Tagesordnung des Workshops standen die inzwischen durch Frau Rüdebusch (in Kooperation mit Linon. Medien für Museen) realisierte Neukonzeption des Guides einschließlich zukünftiger Weiterentwicklungsmöglichkeiten desselben. Ein besonderer Schwerpunkt lag bei der anschließenden Diskussion auf dem Thema der „Inklusion“. (Sarah Fetzer)
Wissenswertes zum GNM-Mediaguide:
Der Mediaguide kann gegen einen Aufpreis von 2,-€ an der Museumskasse ausgeliehen werden. Zusätzlich werden Kopfhörer benötigt, die selbst mitgebracht oder an der Museumskasse gegen einen Aufpreis von 1,-€ erworben werden können. Neben sieben verschiedenen Sprachoptionen bietet der Guide zudem eine inklusive Kennenlern-Tour des Museums sowie Führungen durch die Dauerausstellungen und zu spezifischen Themen an.
23.7.2020 | Workshop zur Digital Story, Dominik von Roth GNM, Aktionsplan Vermittlung
Im Juli ließ uns der Aktionsplan Vermittlung in Gestalt von Dominik von Roth bei einem internen GNM-Treffen hinter die Kulissen der kurz zuvor erschienenen Digital Story Alltag im Mittelalter blicken. Neben der Entstehungsgeschichte der Digital Story kamen dabei vor allem ihre Strukturierung und die geschickte Kombination von Bild, Text und vermittelnden Tools zur Sprache. Uns wurde veranschaulicht, wie aus thematisch abgesteckten Modulen langsam übergreifende Storyfäden gesponnen werden und welche Herausforderung es dabei darstellt, komplexes Wissen stets verständlich, spannend und überraschend aufzubereiten. Daneben blieben auch organisatorische Aspekte wie die Kooperation mit einer externen Firma und die Zeitplanung nicht außer Acht. Es war für uns alle ein aufschlussreicher Workshop im Austausch mit dem Aktionsplan, dem weitere folgen sollten. (Fabian Kastner)
23.6.2020 | Workshop mit Prof. Dr. Peter Bell
Welche Chancen bringt die digitale Kunstgeschichte? Was können diese Ansätze den kunst- und kulturgeschichtlichen Museen bringen? Und wie können uns – also dem Forschungskolleg – die Methoden der digitalen Kunstgeschichte bei unseren Vermittlungskonzepten unterstützen? Diesen und weiteren Fragen gingen wir bei einem Workshop mit Prof. Dr. Peter Bell nach. Zur Einführung bekamen wir einen kurzen Aufriss der wichtigsten Aspekte der digitalen Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt auf den Chancen, die dadurch für museales Präsentieren entstehen. Wir erhielten die Möglichkeit, Prof. Bell intensiv zu Annotationssystemen und die Vermittlung über Projektion (Mapping), computergestützte Objekt- und Bilderkennung und die Möglichkeiten der unterschiedlichsten Rekonstruktionen zu befragen. In einem zweiten Teil stellten wir Kollegiatinnen und Kollegiaten dann unsere Ideen für mögliche Vermittlungskonzepte vor, bekamen wichtiges Feedback und hatten vor allen Dingen die Chance, gemeinsam unsere Ideen ein Stückchen weiter zu entwickeln. (Eva Muster)
27.2.2020 | Workshop ›Design Thinking‹, Petra Newrly, MFG (Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH)
Mit ›Design Thinking‹ zeigte uns Petra Newrly von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg eine kreative Methode mit der wir im Team unserer Vermittlungskonzepte durchdenken und erproben können. Einen ganzen Tag lang durften wir diese Methode Schritt für Schritt an einem fiktiven Beispiel ausprobieren und lernten dabei neben den hierbei Verwendung findenden Begriffen wie ›challenges‹, ›timeboxing‹ oder ›prototyping‹, wie wir gemeinsam unsere Aufgabe erfolgreich lösen können. Dabei mussten wir, um im sogenannten ›Problemraum‹ die Zielgruppe zu verstehen, zunächst in der Fußgängerzone Passanten interviewen und aus den Interviews eine ›Persona‹ erstellen, für die im ›Lösungsraum‹ Ideen zur Problemlösung entwickelt wurden. Diese wurden anschließend in einem gebastelten Prototyp präsentiert und getestet. Der iterative Ansatz dieser Methode ermöglicht es, an vielen Stellen schnell noch einmal an der Idee zu arbeiten und eine weitere Feinjustierung vorzunehmen, ohne hierbei zu viel Zeit zu verlieren. (Eva Muster)
13.2.2020 | Die Kollegiatinnen und Kollegiaten zu Besuch am Neuen Museum in Nürnberg
Am 13. Februar wurden die Kollegiatinnen und Kollegiaten von Dr. Thomas Heyden, Kurator (Leitung Sammlung) und stellvertretendem Direktor durch das Neue Museum geführt, wobei sie fast jeden Winkel des Hauses besichtigen konnten: Von den Ausstellungsräumen über die Werkstätten und Depots bis hin zum ans Museum angrenzende Institut für moderne Kunst Nürnberg standen ihnen alle Bereiche offen. Dabei vermittelte er einen eindrücklichen Einblick in die Architektur des Hauses, das Sammlungs- und Ausstellungswesen sowie die Kräfte, die hinter den Kulissen wirken. (Laura Förster)
13.2.2020 | Workshop ›Vermittlung Teil 2‹, Dr. Thomas Brehm, Dr. Jessica Mack-Andrick (KPZ)
In Fortsetzung der einführenden Veranstaltung zum Thema ›Vermittlung‹ (10. Dezember 2019) präsentierten die Kollegiaten und Kollegiatinnen am 13. Februar dem Leiter des KPZ (Kunstpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg), Dr. Thomas Brehm und seiner Stellvertreterin Frau Dr. Jessica Mack-Andrick erste Ideen für ihr Vermittlungskonzept, das im Zuge des VW-Forschungskollegs im GNM umgesetzt werden soll. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten profitierten hierbei sehr von dem umfangreichen Feedback der Kollegen und Kolleginnen aus dem museumspädagogischen Bereich, das nun in die weitere Arbeit hinsichtlich der Entwicklung ihrer Ideen einfließen wird. (Marina Beck)
10.12.2019 | Workshop ›Vermittlung Teil 1‹, Dr. Jessica Mack-Andrick (KPZ)
Exklusive Einblicke in die Arbeit des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums der Museen in Nürnberg (KPZ) gewährte Dr. Jessica Mack-Andrick den Kollegiaten und Kollegiatinnen beim Workshop ›Vermittlung‹. Neben den grundlegenden Aspekten in der musealen Vermittlungsarbeit wie beispielsweise dem ›Rad der Vermittlung‹, den ›Generic Learning Outcomes‹ oder den fünf Besuchsmotivationstypen von John H. Falk, um nur einige Beispiele zu nennen, berichtete Frau Mack-Andrick über ihren Arbeitsalltag und erläuterte hierbei die wichtigsten Schritte beim Erstellen von Vermittlungskonzepten für neue Ausstellungen. Dabei besprachen wir neben wichtigen zeitlichen Abläufen auch verschiedene Vermittlungsmöglichkeiten sowie ›Best Practice‹-Beispiele aus anderen Häusern. (Eva Muster)
28. bis 30.11.2019 | Tagung: Staat und Stil. Öffentliche Gebäude im Vormärz. Vom Klassizismus bis zu frühen Formen des Historismus, Wien / Österreichische Akademie der Wissenschaften
Die Tagung ›Staat und Stil‹ hatte zum Ziel, die architektonische Formensprache des Vormärz und ihre Vielfalt in Wien zu diskutieren und mit internationalen Beispielen zu vergleichen. Untersucht wurden hierbei unterschiedlichste öffentliche Bauwerke (z. B. Bildungsstätten, Banken, Amtsgebäude, Justizanstalten, Sakralbauten etc.), die über ihre unmittelbare Funktion hinaus Hinweise auf die Motivation und das Herrschafts- und Gemeinschaftsverständnis der staatlichen Auftraggeber bieten.
In der Sektion ›Museen – Antike‹ stellte Frau Dr. Marina Beck mit ihrem Vortrag ›Museumsbauten im Zeitalter der Nationenbildung. Die Funktion der Bauten und Sammlungen als identitätsstiftendes Element im nationalen Bildungsprozess‹ einen wichtigen Aspekt ihres Forschungsprojekts, das im Zuge des VW-Forschungskollegs ›Modellierung von Kulturgeschichte‹ an der FAU Erlangen-Nürnberg erarbeitet wird, vor.
Marina Beck untersuchte in ihrem Vortrag die doppelte Funktion der im 19. Jahrhundert entstandenen Museumsbauten als Bildungsorte der Nation. Die Museen fungierten in diesem Sinne zum einen als Bildungsstätte der Bevölkerung, in denen diese weitergebildet werden sollten. Zum anderen sollten die ausgestellten Objekte eine identifikationsstiftende Wirkung auslösen und damit die Bevölkerung der neu entstandenen Staaten einen. (Marina Beck)
Programm folgt noch
25.11.2019 | Doktorandenkolloquium des VW-Forschungskollegs am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (GNM)
Im Wintersemester 2019/2020 fand das Kolloquium des VW-Forschungskollegs im Germanischen Nationalmuseum statt. Die Stipendiaten und Stipendiatinnen hatten hier die Möglichkeit, ihre bisherigen Forschungsergebnisse gemeinsam mit den Sammlungsleiterinnen bzw. Sammlungsleitern und Mitarbeitenden des GNM zu diskutieren und sich noch enger mit den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen im Haus zu vernetzen. Hierbei bot sich zudem die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit den Promovierenden aus anderen Fachdisziplinen. (Sarah Fetzer)
Fotos und Programm folgen
02.10.-06.11.2019 | Lounge-Gespräche im Rahmen der Sonderausstellung Abenteuer Forschung
Im Rahmen der GNM-Sonderausstellung „Abenteuer Forschung“ (27.06.2019 bis 06.01.2020) konnten Besuchende mit den Mitarbeitenden des Hauses und Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern ins Gespräch über ihre Arbeit kommen. Inmitten der Ausstellungsräume lud eine gemütliche Sitzecke zum Austausch ein, wobei die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von ihrer Arbeit berichteten und den Besuchenden anregende Impulse aus ihren Museumsbesuchen mitteilten. Die Kollegiatinnen bzw. Kollegiaten und die Koordinatorin des VW-Forschungskollegs stellten ihre Forschungsthemen in diesem Rahmen den GNM-Besuchern an unterschiedlichen Terminen vor. (Julia Brockmann)
Material allgemein: Programm-PDF
Link zur „Forschung in der Lounge“ [Stand: 14.02.2020]
02.10.2019 | Im ›Stoffrausch‹
Julia Brockmann eröffnete die Reihe des neuen Formats mit der Vorstellung ihrer bisherigen Überlegungen und Ergebnisse ihrer Dissertation, an der sie zu diesem Zeitpunkt knapp ein Jahr arbeitete. Sie erzählte beispielsweise, warum während des 19. Jahrhunderts das ›Germanische Museum‹ mehrere Tausend textile Fragmente aus Ägypten, Italien oder Frankreich sammelte. Vorgestellt wurde auch die Problematik der schweren Lesbarkeit der Objekte. Hierzu konnten die Besucher hilfreiches Feedback geben und erläuterten unter welchen Aspekten sie sich in einer Ausstellung für Gewebe im Museum interessieren würden. (Julia Brockmann)
09.10.2019 | Längst erledigt? Über die Mittelalterwahrnehmung am Germanischen Nationalmuseum im 19. und 20. Jahrhundert und warum wir heute noch darüber forschen.
Die Begeisterung für das Mittelalter ist derzeit wieder topaktuell, auch wenn sie kein neues Phänomen darstellt. Im Rahmen ihrer Dissertationsprojekte beschäftigen sich Isabel Hauenstein und Sarah Fetzer mit der Wahrnehmung und Rezeption des Mittelalters am Germanischen Nationalmuseum im 19. und 20. Jahrhundert. Denn nicht nur der Museumsgründer Hans von Aufseß (*1801–†1872) versuchte seinen Besuchern ein authentisches Bild von mittelalterlicher Kulturgeschichte in der Frühphase des Museums (gegründet 1852) zu vermitteln. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus, in der Nürnberg nach wie vor als Idealbild einer mittelalterlichen Stadt galt, wurde das Thema in Form programmatischer Sammlungskonzeptionen wieder aufgegriffen. In dem Forschungsgespräch legten beide Referentinnen ihre Forschungsziele dar und diskutierten mit dem Publikum, warum es sich gerade heute lohnt, sich mit dieser Thematik zu befassen. (Sarah Fetzer)
16.10.2019 | Ver-rückte Architektur. Eine Forschungsreise durch das Museum
Das Germanische Nationalmuseum besteht aus zahlreichen Gebäuden, die im Laufe der Jahrhunderte beständig neu errichtet, umgebaut, abgerissen oder zerstört wurden. Diese verwirrende Vielfalt an Gebäudekomplexen stellen den Besucher heute vor die Herausforderung sich im Museum zurechtzufinden. Jessica Mack-Andrick sprach mit Marina Beck darüber, wie diese heute für den Besucher verrückt anmutende Architektur entstanden ist. Hierbei erläuterte sie, warum mitunter ganze Gebäudekomplexe im Laufe der Zeit verrückt wurden, wodurch beständig neue Wegeführungen entstanden und alte wieder verschlossen wurden. (Marina Beck)
23.10.2019 | „Let’s talk about sex(es) and bodies!“
Unter dem Titel „Let’s talk about sex(es) and bodies!“ sprachen Eva Muster und Fabian Kastner über ihre Dissertationsthemen, wobei Eva Muster die Frauenhalle und damit die Frage nach der Frauen- und Geschlechtergeschichte in Museen und der Ausstellungsanalyse in den Fokus nahm, während Fabian Kastner die Waffensammlung und ihre Auf- und Ausstellung in der Geschichte des GNM präsentierte. Am Ende wurde mit der Frage „Sollen Waffen ausgestellt werden?“ eine rege Diskussion mit dem Publikum angestoßen. (Eva Muster)
6.11.2019 | Von Feuerbach bis Fluxus oder: Wie sind wir so global geworden?
Nach knapp einem Jahr Forschung stellte Laura Förster die bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit den Lounge-Besucherinnen und –Besuchern vor. Der Fokus lag an diesem Abend auf der Frage, wie die internationale Moderne ans GNM gelangte und ausgestellt bzw. nicht ausgestellt wurde. Dabei vermittelte sie ihre Erkenntnisse über die Sammlungspolitik sowie die kuratorischen Entscheidungen des Hauses seit den 1960er Jahren und hob hierbei die Problematik der Ausstellbarkeit einer Kulturgeschichte der Moderne mittels abstrakter Kunst hervor. Abgerundet wurde das Lounge-Gespräch mit einer lebhaften Diskussion über innovative Methoden der Ausstellungsanalyse sowie die Konzeption eines Vermittlungskonzepts für die Kunst des 20. Jahrhunderts am GNM. (Laura Förster)
21.10.2019 | Besuch der Sonderausstellung ›BarriereSprung. Vom Leben mit Behinderung‹ im Stadtmuseum Erlangen
Dass das Thema ›Inklusion‹ in kulturellen Einrichtungen von immer größerer Bedeutung ist, lässt sich unter anderem an den zahlreichen Maßnahmen im Rahmen von Dauer- und Sonderausstellungen in Museen sowie der wachsenden Anzahl von Fachtagungen und politischen Diskussionen zu diesem Thema erkennen. Mit der Sonderausstellung ›BarriereSprung. Vom Leben mit Behinderung‹ trifft das Erlanger Stadtmuseum damit genau den Nerv der Zeit. Basierend auf den aktuellen Forschungsdebatten und -meinungen ist nicht nur die Vermittlung von historischen Hintergründen Ziel der Ausstellung: Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den vielschichtigen Einblicken in den Alltag von Menschen verschiedenster Beeinträchtigungen. In einer exklusiven Führung brachten Museumsleiterin Brigitte Korn und Volontär Andreas Thum den Kollegiatinnen und Kollegiaten das Konzept und die Intention der Sonderausstellung näher und erläuterten die zahlreichen Herausforderungen und gefundenen Lösungsansätze, die die Präsentation eines solch komplexen Themas umfassten. Hierbei wurde auch die große Bandbreite an eingesetzten Vermittlungsmethoden vorgestellt, die dem VW-Forschungskolleg neue Denkansätze für die Entwicklung ihrer eigenen Vermittlungskonzepte bot. (Sarah Fetzer)
Informationen zur Ausstellung:
„BarriereSprung. Vom Leben mit Behinderung“
30. Juni 2019 – 6. Januar 2020
Ausstellung im Stadtmuseum Erlangen
Martin-Luther-Platz 9 // www.erlangen.de/stadtmuseum
17.10.2019 | Workshop: 3D-Rekonstruktion, Prof. Dr.-Ing. Piotr Kuroczyński / Hochschule Mainz
Mitte Oktober fand mit Piotr Kuroczyński (Architekturprofessor / Mainz) der Workshop zum Thema 3D-Rekonstruktionen statt. In einem spannenden mehrstündigen Vortrag blickte er dabei auf die Entstehungsgeschichte computerbasierter Rekonstruktionen sowie künstlicher Intelligenz zurück, um mit heutigen Anwendungsfeldern des Verfahrens wie etwa virtueller Kooperation in der Wissenschaft zu enden. Ergänzend wurden Datenformate untersucht, die sich besonders als Archiv für eine mögliche spätere Rekonstruktion eignen.
Im Anschluss übten sich die Kollegiaten und Kollegiatinnen selbst in der Modellierung von 3D-Räumen mit dem Programm SketchUp. Im Vorfeld hatten die Kollegiatinnen und Kollegiaten in Zweiergruppen drei Ausstellungsräume des GNM – historisch sowie aktuell verfügbar – anhand von Quellen oder Photographien rekonstruiert. Ziel war es nun, das Modellieren in SketchUp mit dem Einpflegen der Forschungsdaten abzustimmen. Auf diese Weise wurde nicht nur das Verständnis für 3D-Rekonstruktionen, sondern auch das Bewusstsein für eine nachhaltige Aufbereitung der dafür verwendeten Quellen geschärft. (Fabian Kastner)
15.-20.09.2019 | HANDS ON CULTURAL HERITAGE – die Summer School des téchnē-Campusnetzwerks für Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften vom 15. bis 20. September 2019 in Nürnberg
Welche Chancen sich für die museale Praxis ergeben können, wenn die Erforschung kulturellen Erbes auf innovative Zukunftstechnologien trifft, konnten unsere Kollegiaten und Kollegiatinnen im Rahmen der Summer School HANDS ON CULTURAL HERITAGE am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg erleben. Organisiert und konzipiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Peter Bell und Jacqueline Klusik-Eckert, M.A. vom téchnē-Campusnetzwerk, einem kooperativen Zusammenschluss der Digital Humanities und Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität Regensburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München, gefördert vom Programm „Digitaler Campus Bayern“.
Gemeinsam mit Studierenden und Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Informatik, Kultur-, Sprach- und Sozialwissenschaften, konnte am GNM vor Ort mit den Originalen gearbeitet werden. Dabei wurden in den Kursen mit den Schwerpunkten auf Computer Vision, Augmented Reality, Eye-Tracking und Crossmediales Publizieren Methoden entwickelt, angewandt und durch interdisziplinäre Diskussionen neue Perspektiven eröffnet. (Laura Förster)
23.07.2019 | Tagesexkursion nach Passau mit dem Förderverein des Instituts für Kunstgeschichte
Gemeinsam mit Mitgliedern des Fördervereins des Kunsthistorischen Instituts der FAU Erlangen-Nürnberg hatten wir die Möglichkeit, durch Dr. Marina Beck exklusive Einblicke in ihre frühere Wirkungsstätte, das Oberhausmuseum Passau, zu bekommen. Die besondere Lage der Dreiflüssestadt Passau bescherte ihr eine wechselvolle Geschichte zwischen fürstbischöflicher Herrschaft und bürgerlichen Unabhängigkeitsbestrebungen im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich. Nach einer Führung durch die Altstadt inklusive Dombesichtigung stand die Jubiläumsausstellung ›Mächtig, prächtig! 800 Jahre Veste Oberhaus‹ im Zentrum des Interesses. In der Ausstellung erläuterte Frau Beck die Architektur, Raumnutzung und Ausstattung der Burganlage und beschrieb die verschiedenen Vermittlungskonzepte, welche in unterschiedlichen Medien umgesetzt worden waren. (Eva Muster)
25./26.06.2019 | ›Fit für Rundfunk und Fernsehen‹. Workshop für Medienkompetenz des NaWik (Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation) für Kollegiatinnen und Kollegiaten verschiedener von der VolkswagenStiftung finanzierter Forschungskollegs
›Einfach, kurz, strukturiert und lebendig‹ – hält man sich an diese vier Regeln, so kann man in jedem Interview seine Kernaussagen für eine breite Öffentlichkeit verständlich machen.
Dass dies jedoch nicht ganz so einfach umzusetzen ist, wie es zunächst scheinen mag, konnten die Teilnehmenden ab der ersten Minute des Workshops am eigenen Leib erfahren. Stets von Kameras und Mikrofonen begleitet, haben die beiden Kursleiter des NaWik, die Wissenschaftsjournalisten Axel Wagner und Ulrich Grünewald, die Kollegiaten und Kollegiatinnen in Interviewsituationen versetzt und die Ergebnisse in der Gruppe ausgewertet. Zwei Tage lang bekam man somit den Spiegel vorgehalten und konnte von sich, aber vor allem auch von den anderen Teilnehmenden, lernen, seine Forschungsfragen und -ergebnisse möglichst unterhaltsam, informativ und für die Zuhörenden bzw. Zuschauenden greifbar aufzubereiten. (Laura Förster)
28.05.2019 | Das Schloss Unteraufseß im fränkischen Ort Aufseß war der private Rückzugsort von Hans von und zu Aufseß, dem Gründer des Germanischen Nationalmuseums, und ist bis heute im Besitz der Familie Aufseß. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten besuchten gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Christina Strunck, Dr. Marina Beck, Dr. Andrea Langer und Dr. Thomas Eser das Schloss und bekamen dort bei einer exklusiven Führung Einblicke in die bewegte Baugeschichte der einstigen Burg sowie in die nicht weniger ereignisreiche Geschichte der Familie von Aufseß. Besonders interessant für das VW-Forschungskolleg war der Einblick in das persönliche Umfeld von Hans von und zu Aufseß, der einen spannenden Eindruck von der Lebenswelt des Juristen und selbsternannten Bewahrers historischer Sach-, Bild- und Schriftzeugnisse des deutschen Sprachraums vermittelte.
Schloss Greifenstein, das seit Ende des 17. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Stauffenberg ist, bot als zweites Ziel dieser Exkursion einen vertiefenden Einblick in das Leben des fränkischen Adels. (Eva Muster)
27.05.2019 | Vorbereitend für den Workshop mit Linon-Chef Lutz Oldemeier sollten Hörtexte zu einem beliebigen Beispielsobjekt aus dem musealen Bereich geschrieben werden, welche dann von Herrn Oldemeier und seinen Redakteuren und Redakteurinnen redigiert wurden. Das Feedback konnte zum einen vorab telefonisch besprochen werden, zum anderen wurden die Texte auch nochmals während des Workshops selbst vorgelesen und besprochen. Einige hatte Herr Oldemeier im Linon-Studio aufnehmen lassen, um zu verdeutlichen, dass der eigene Text ganz anders klingt, wenn ihn ein fremder Sprecher liest. Neben sprachlichen wie inhaltlichen Regeln zum Verfassen eines Hörtextes, wurden auch verschiedene Sprecher-Typen und Stimmen, sowie die besonderen Ansprüche an Hörtexte für Kinder oder beispielsweise Blinde thematisiert. Der Workshop ermöglichte nicht nur bereichernde Eindrücke in die Arbeit von Linon, sondern vermittelte auch ganz konkrete Handreichungen und Feedback zum Verfassen von Hörtexten. (Isabel Hauenstein)
27.05.2019 | Zusammen mit dem Team des Forschungsprojekts ›Deutsche Tafelmalerei des Spätmittelalters am Germanischen Nationalmuseum‹ besuchten die Kollegiatinnen und Kollegiaten den Historischen Kunstbunker in Nürnberg und wurden dabei von Frau Hauenstein geführt.
Bei dem heute sogenannten Historischen Kunstbunker unterhalb der Nürnberger Burg handelt es sich um einen ehemaligen Bierkeller, der mit Beginn des Zweiten Weltkriegs im Sommer 1939 zu einer Kunstbergungsanlage, also einem Bunker für Kunst- und Kulturgüter, ausgebaut wurde. Auch das Germanische Nationalmuseum hatte in diesem Bergungsdepot seine Bestände eingelagert und damit vor der Zerstörung im Krieg bewahrt.
Beim Rundgang durch die historischen Gewölbe und ehemals klimatisierten Zellen ließ sich somit die Arbeit des Museums hinsichtlich Auslagerungen und Kulturgüterschutz anschaulich nachvollziehen. (Isabel Hauenstein)
Links: Kunstbunker und Historischer Kunstbunker (Seite des Fördervereins)
16.05.19-17.05.19 | Beim ersten Jahrestreffen des Graduiertenkollegs ›Rahmenwechsel‹ zum Thema ›Restaurierung: Eine Geisteswissenschaft?‹ kamen Vertreter der Kooperationspartner des Kollegs der Universität Konstanz und der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart zusammen.
Prof. Dr. Karin Leonhard (Universität Konstanz), Prof. Dr. Nils Büttner (ABK-Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Prof. Dipl.-Rest Volker Schaible (ABK-Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart) sowie Dr. Doris Oltrogge (TH Köln) diskutierten mit den Kollegiaten und Kollegiatinnen Themen wie die Problematik der Zusammenführung von Geistes- und Naturwissenschaften und ethische Kriterien der Restaurierung. Gemeinsam wurden Ansätze formuliert, was Restaurierung als Wissenschaft sein sollte. Internationale Unterstützung aus der praktischen Restaurierung kam aus London mit Dr. Aviva Burnstock (Courtauld Institute) und Dr. Joanna Woodall (Courtauld Institute). (Julia Brockmann)
07.05.2019 | In München entstanden im 19. Jahrhundert zahlreiche Baudenkmäler, die das neue Königreich Bayern in der Hauptstadt inszenieren sollten. Errichtet wurden diese Bauten mit dem Ziel, die zahlreichen, vormals eigenständig regierten ›Völker‹ in eine nationale Ikonographie einzubinden. Auf der Exkursion wurden Gebäude besichtigt, die nach der Revolution 1848 erbaut wurden, um die bayerische Nation zu visualisieren und ein Einheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken. Hierzu zählen die Bavaria mit Ruhmeshalle und die Feldherrenhalle.
Auch das Bayerische Nationalmuseum wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Zweck errichtet, die bayerische Nation in ihren Sammlungen zu inszenieren. Nach einer Besichtigung des Vorgängerbaus (heute: Museum der Fünf Kontinente) vermittelte Dr. Raphael Beuing den Kollegiaten und Kollegiatinnen einen spannenden Einblick in die komplexe Bau-, Sammlungs- und Nutzungsgeschichte des Bayerischen Nationalmuseums. (Marina Beck)
08.04.19-12.04.19 | Im April war es zwei unserer Kollegiatinnen möglich, an der Methodenwoche des ebenfalls von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungskollegs ›Wissen | Ausstellen‹ in Göttingen teilzunehmen. An konkreten Fallbeispielen wurden dort diverse methodische Zugänge zur Analyse von Ausstellungen als vorübergehend sichtbare Ergebnisse heterogener Handlungsmechanismen vorgestellt sowie interdisziplinäre Erhebungs-, Analyse- und Auswertungswerkzeuge entwickelt. Dabei ermöglichten die Referierenden aus den Bereichen Ausstellungsrecherchen (Dr. Martha Fleming; Dr. Giovanna Vitelli), Kuratieren & Gestalten (Prof. Dr. Nicola Lepp, hürlimann + lepp; Dr. Joachim Baur, Exponauten; Tanja Zöllner, Atelier Brückner; Ruth Lorenz, Maaskant), Ausstellungserfahrung (Prof. Dr. Nicole Burzan) und Ausstellungsanalysen (Dr. Mario Schulze; Prof. Dr. Katja Hoffmann; Hannes Hacke; Regina Wonisch; Dr. Jochen Hennig) einen intensiven Einblick in ihre Arbeitspraxis. (Laura Förster)
01.04.2019 | Anfang April fand im Studiensaal des Historischen Archivs und der Graphischen Sammlung des Germanischen Nationalmuseums ein impulsgebender Workshop unter Anleitung von Herrn Dr. Matthias Nuding (Leiter des Historischen Archivs, Münzkabinett und Alte Gerichtsbarkeit) statt. Neben grundlegenden Informationen zum archivalischen Verzeichnen und dessen Hilfsmitteln wurden ferner einführende Hinweise zur Archivrecherche am GNM, die für alle Kollegiaten und Kollegiatinnen die Basis ihrer Dissertationsthemen bildet, vermittelt. Darüber hinaus half der Archivleiter bei individuellen, themenspezifischen Fragen und möglichen Problemstellungen hinsichtlich der bevorstehenden Quellenrecherche für die eigene wissenschaftliche Arbeit. (Sarah Fetzer)
27.03.-30.03.19 | Der XXXV. Kunsthistorikertag in Göttingen fand unter dem Motto ›Zu den Dingen!‹ statt. Im Fokus stand die Auseinandersetzung mit dem Objekt, dessen Bedeutung sich im Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Bereiche generiert, die mit unterschiedlichen Methoden und Ansätzen betrachtet werden müssen. Neben Materialität, Farbe, Größe und Plastizität zählt hierzu auch die Ausstellungssituation und die Provenienz. Viele Fragen und Probleme, die bei den objektbasierten Dissertationen der Kollegiatinnen und Kollegiaten eine Rolle spielen, wurden in zehn Sektionen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen diskutiert. Hieraus ergab sich für die Kollegiaten und Kollegiatinnen ein intensiver Einblick in den aktuellen methodischen Diskurs der Objektforschung sowie die Möglichkeit zum kollegialen Austausch und zur Vernetzung. (Marina Beck)
26.03.2019 | Ende März fand der erste interne Workshop am Germanischen Nationalmuseum statt. Mark Fichtner (stellvertretender Leiter des Referats Museums- und Kulturinformatik) vermittelte den Kollegiaten und Kollegiatinnen eine Einführung in das Konzept der Datenbank WissKI. WissKI, kurz für Wissenschaftliche Kommunikations-Infrastruktur, stellt ein vielfältiges Werkzeug zur Verwaltung und Übertragung von Daten dar. Neben den Vorzügen und Tücken dieser Plattform wurde auch über die Notwendigkeit von Standards im wissenschaftlichen Arbeitsalltag diskutiert. (Fabian Kastner)
18.02.19-20.02.19 | Auf dem Workshop ›Welche Museen für welche Gesellschaft?‹ wurden zum einen verschiedene innovative Forschungsprojekte aus der Förderinitiative ›Forschung in Museen‹ der VolkswagenStiftung vorgestellt, zum anderen anhand verschiedener Keynotes und Podiumsdiskussionen die Rolle der Museen in der Gesellschaft diskutiert. Hierbei wurde unter anderem die Frage erörtert, ob und wenn ja welche Position Museen im politischen Diskurs als öffentlich geförderte Bildungsinstitutionen einnehmen können. Pointiert wurden abschließend die Erfahrungswerte der VolkwagenStiftung bezüglich der Förderung von Forschung in Museen in einem Thesenpapier ›10 Jahre – 10 Thesen‹ präsentiert. (Marina Beck)
31.01.19-01.02.19 | Auf dem Workshop ›Modellierung von Kulturgeschichte‹ sprachen Prof. Dr. Aleida Assmann (Konstanz), Prof. Dr. Michael Maurer (Jena), Dr. Wolfgang Brückle (Luzern) und PD Dr. Katharina Schüppel (Dortmund) über ihr Verständnis des Kulturbegriffes und der Kulturgeschichte sowie der Möglichkeiten, selbige auszustellen und innerhalb der heutigen transkulturellen Gesellschaft zu vermitteln. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten des VW-Forschungskollegs hatten sich im Vorfeld im begleitenden Oberseminar ›Grundlagentexte zur Kulturgeschichte‹ intensiv mit den methodischen Ansätzen der Referierenden vertraut gemacht. Im Anschluss an den Workshop präsentierten die Kollegiaten und Kollegiaten ihre Dissertationsthemen und stellten ihre Herangehensweise vor den Referentinnen und Referenten zur Diskussion. (Marina Beck)
14.01.19-18.01.19 | Im Januar fand im Germanischen Nationalmuseum das Blockseminar ›Museumsarbeit‹ statt. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten des VW-Forschungskollegs wurden an fünf Tagen mit den unterschiedlichen Funktionen (sammeln, bewahren, ausstellen) des Museums vertraut gemacht, wobei der Schwerpunkt auf der logistischen Umsetzung dieser vielfältigen Aufgaben lag. Ergänzend erhielten dieKollegiaten und Kollegiatinnen einen Einblick in die Marketing- und Wissenschaftsmanagement-Abteilung, die u.a. mit der Vermittlung und Kommunikation der musealen Aufgaben in die Öffentlichkeit betraut ist. (Marina Beck)
09.01.19-11.01.19 | Auf der internationalen Konferenz ›Das Kunstmuseum im digitalen Zeitalter‹ wurde nach den Grundlagen innovativer, zukunftsorientierter Museumsarbeit und der Rolle von Museen im 21. Jahrhundert gefragt. Neben dem theoretischen Diskurs wurden anhand verschiedener Fallbeispiele digitale Vermittlungskonzepte, ihre Möglichkeiten, Probleme, Umsetzung und Annahme durch die Museumsbesucher vorgestellt. Im Anschluss an die Tagung besichtigten die Kollegiatinnen und Kollegiaten verschiedene Museen in Wien, um sich mit unterschiedlichen Vermittlungskonzepten vertraut zu machen. (Marina Beck)
19.11.18-20.11.18 | Auf der Kick-Off-Veranstaltung ›Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung‹ der VolkswagenStiftung Hannover stellten die Mitglieder des Forschungskollegs das Projekt ›Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums‹ vor. Nach einer thematischen Einführung durch Prof. Dr. Christina Strunck, Dr. Marina Beck und Dr. Andrea Langer erläuterten die Kollegiaten und Kollegiatinnen ihre Dissertationsprojekte in einminütigen Kurzpräsentationen. (Marina Beck)
12.11.18-16.11.18 | Im November fand im Germanischen Nationalmuseum das Blockseminar ›Museumsarbeit‹ statt. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten des VW-Forschungskollegs wurden an fünf Tagen mit den unterschiedlichen Aufgaben (Vermittlung, Digitalisierung, Archivierung, das Museum als Veranstaltungsort) und den komplexen Verwaltungsstrukturen des Museums vertraut gemacht. (Marina Beck)
30.10.18 | Am 30. Oktober trafen sich die Kollegiaten und Kollegiatinnen des VW-Forschungskollegs mit Dr. Thomas Eser (Leiter der Sammlung Wissenschaftliche Instrumente und Medizingeschichte, Waffen und Jagdkultur) zu einem Rundgang durch das Germanische Nationalmuseum. Gezeigt und diskutiert wurden erste Beispiele für die Umsetzung der Modellierung von Kulturgeschichte im Museum sowie möglicher Vermittlungsstrategien, um einen solchen Transformationsprozess an den ausgestellten Objekten zu erklären. (Marina Beck)
Die Kollegiatinnen und Kollegiaten des VW-Forschungskollegs auf ihrem Rundgang durchs GNM mit Herrn Eser (© Andrea Langer, GNM)