Workshop: Raum – Kleid – Textil

Ansicht einer Marktsituation mit drei Personen, einem Marktstand und vielen Textilien, ruhige Stimmung, gedeckte Farbgebung
Warenauslage vor einem Kleiderstand in Japan (Anonym), um 1887, Fotografie, 186 x 242 mm, Reijksmuseum Amsterdam.

Wissenschaftlicher Workshop

Zeit: am 23. und 24. Februar 2023
Ort: Mediathek des Instituts für Kunstgeschichte Erlangen, Schlossgarten 1 – Orangerie

Raum – Kleid – Textil

Textilien werden in der Forschung schon lange als Material gesehen, das nicht nur zweckgebunden ist, sondern auch symbolische und soziale Funktionen einnehmen kann. Ob als Kleid, Vorhang, Schleier oder Kostüm – Textilien definieren den sie umgebenen Raum oder Körper und können auch in Abbildungen Auskunft über soziale Identitäten und räumliche Kontexte geben.

Auch Architektur und Kleidung nehmen in der Literatur immer wieder Bezug aufeinander, nicht zuletzt wenn von der zweiten und dritten Haut des Menschen gesprochen wird und so in der Analogie die Verwandtschaft von Raum und Kleid besonders deutlich wird.

Kleidung, Textilien und der sie umgebende Raum werden und wurden von Kunstschaffenden häufig als visuelles Instrument zur (Selbst)Inszenierung genutzt. Die starken Konnotationen, die mit Kleidung und Textilien verknüpft sind, lassen diese vestimentären Codes wirksam und eindrucksvoll Aussagen über geschlechtliche, konfessionelle, geografische oder kulturelle Räume treffen.

Während eines zweitägigen wissenschaftlichen Workshops sollen Gemeinsamkeiten, Verknüpfungen und Transfers der Medien Kleidung, Textil, Architektur und Raum ausgelotet werden. Dabei soll angeknüpft werden, an Tagungen wie RaumKleider und Räume der Mode, die bereits auf dieses spannende Dialogfeld von Kleid, Raum und Textilien aufmerksam machten.

Donnerstag, 23. Februar

09:30 – 10:00 | Ankunft und Begrüßung (Christina Strunck/Jana Sauter-Späth)

Sektion 1: Urbanität und Kleidung

10:00 – 10:30 | Berlin-Bilder der Mode in Ost und West
Katja Böhlau und Britta Bommert (Berlin)

10:30 – 11:00 | Allianzen zwischen Bühne und Mode. Theatrale Inszenierungen der Berliner Mode zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Marie Helbing (Dortmund)

11:00 – 11:30 | Kaffeepause

Sektion 2: Bühne und Textil

11:30 – 12:00 | Fremde Federn? Raumbezüge in den Kostümentwürfen für die Court Masques
Jana Sauter-Späth (Erlangen)

12:00 – 12:30 | Mobilität vs Statik – eine Verschiebung der Aktanten in Richard Siegals XERROX II
Julia Stefanovici (Köln)

12:30 – 14:00 Mittagspause

Sektion 3: Kunsthandwerk und Künstler:innen

14:00 – 14:30 | Disclosing the Close. Gunta Stölzl’s Interior Textiles in Switzerland
Mirjam Deckers (Groningen, NL)

14:30 – 15:00 | Stickereien im Goethe Nationalmuseum – eine geschlechtertheoretische Untersuchung über das Zeigen und Verbergen
Marie-Christine Schoel (Münster)

15:00 – 15:30 | Kaffeepause

Sektion 4: Textilien und Daten

15:30 – 16:00 | Karteikartenrückseiten. Künstlerische Interventionen zu Textilien im Depot
Bärbel Schlüter (Osnabrück)

16:00 – 16:30 | X x Y x Z = Kleid – die unsichtbaren Power-Koordinaten der Digital Fashion
Helga Behrmann (Berlin)

Ab 18:30 Uhr Abendessen

Freitag, 24.Februar

Sektion 5: Mensch und Raum

09:00 – 09:30 | Fassade als Maske, Haus als Uniform. Adolf Loos und die Wiener Siedlerbewegung
Inge Podbrecky (Wien, AT)

09:30 – 10:00 | „Warning! This is NOT a fashion or dress reform show“. Bernard Rudofskys Textilien, Kleidung, Mode, Ausstellungsgestaltung und Kulturkritik
Lara Steinhäusser (Wien, AT)

10:00 – 10:30 | Verflechtungen – Menschen und ihre Räume
Olesja Nein (Mettingen)

10:30 – 11:00 | Kaffeepause

Sektion 6: Textil und Bild

11:00 – 11:30 | Verschleierte Haut: Der Vorhang im Venustempel der Hypnerotomachia Poliphili (1499)
Gregor Meinecke (Hamburg)

11:30 – 12:00 | Clothing and architecture in Albrecht Dürer’s Marienleben (1502–1511): constructing new pictorial reality
Dilshat Harman (Göttingen)

12:00 – 12:30 | Abschlussdiskussion

Anmeldung und Nachfragen an Jana Sauter-Späth M.A.: jana.spaeth@fau.de