Call for Papers für den Workshop „Raum – Kleid – Textil“

Ansicht einer Marktsituation mit drei Personen, einem Marktstand und vielen Textilien, ruhige Stimmung, gedeckte Farbgebung
Warenauslage vor einem Kleiderstand in Japan (Anonym), um 1887, Fotografie, 186 x 242 mm, Reijksmuseum Amsterdam.

Call for Papers für den Workshop

Raum – Kleid – Textil

23. und 24. Feb. 2023 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Deadline: 12.12.2022

Die zweite Haut des Menschen – so lautet eine Umschreibung für Bekleidung, die verdeutlicht, dass Kleidung und Textilien eine Hülle stellen können, die den Körper schützt, wärmt und vor äußeren Einflüssen bewahrt. Darüber hinaus wird Kleidung häufig zu einem visuellen Element der Selbstinszenierung, wenn der oder die Bekleidete über Form, Stil, Farbe und Schnitt des Outfits Informationen über sein oder ihr Selbstverständnis mitteilt.

In Analogie zur Kleidung kann die Architektur als dritte Haut des Menschen bezeichnet werden. Doch nicht nur die Vergleichbarkeit, sondern auch das Wechselspiel von Baukunst und Textildesign in verschiedenen Medien und Kontexten ist in vielerlei Hinsicht ein spannender Untersuchungsgegenstand. Kostüme und Bühne sind im theatralen Kontext aufeinander bezogen, doch auch im Film, auf Fotografien und nicht zuletzt in der bildenden Kunst stehen Kleidung und umgebender Raum der Protagonisten häufig in einem Dialog, der eine nähere Erkundung verdient. Da Kleidungs- wie Raumelemente ikonografisch aufgeladen sind und Hinweise geben können auf geografische, kulturelle oder konfessionelle Kontexte, sind sie für die Konstruktion und Visualisierung von Identität(en) besonders geeignet ‒ einerseits um zu unterstützen, andererseits um zu irritieren. Hier lohnt besonders ein genauerer Blick auf die Darstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit in räumlichen und vestimentären Kontexten.

Ein weiterer Aspekt von Raum und Textil ist das Aufbewahren und Ausstellen von Textilien und textiler Kunst im musealen Kontext. Die Aufbewahrung von licht- und luftempfindlichen Materialien stellt Kuratierende und Archivierende vor komplexe Problemstellungen. Nicht zuletzt der Konflikt zwischen den Aufgabenfeldern des Bewahrens und der Vermittlung lässt sich an textilen Sammlungsobjekten beobachten und stellt auch an die Räume des Museums besondere Ansprüche.

Während eines zweitägigen wissenschaftlichen Workshops sollen Gemeinsamkeiten, Verknüpfungen und Transfers zwischen den Medien Kleidung, Textil, Architektur und Raum ausgelotet werden. Dabei soll angeknüpft werden an die internationale Tagung RaumKleider der Universität Bern und der ETH Zürich, die vor einigen Jahren bereits auf dieses spannende Dialogfeld von Kleid, Raum und Textilien aufmerksam machte. Der Workshop steht im Rahmen des DFG-Projekts „Kunst und Krise“, das transnationale und interkonfessionelle Übersetzungsprozesse in Bildkünsten und Architektur untersucht.

Bitte senden Sie Ihren Vorschlag für einen ca. 30minütigen Vortrag (Titel, Thesen und Vorgehensweise, max. 1.500 Zeichen) bis zum 12. Dezember 2022 an jana.spaeth@fau.de. Wir melden uns schnellstmöglich mit einer Auswahl zurück.

 

English Version

Call for Papers for the Workshop

Raum – Kleid – Textil / Space – Dress – Textile

23. and 24. Feb. 2023 at Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Deadline: 12.12.2022

The second skin – this is a paraphrase for clothing that illustrates that textiles can provide a shell that protects the body, keeps it warm and shields it from external influences. In addition, clothing often becomes a visual element of self-dramatization, when the dressed person communicates information about his or her self-image through the form, style, color and cuttings of the outfit.

By analogy with clothing, architecture can be described as a person’s third skin. Not only the comparability, but also the interplay of architecture and textile design in different media and contexts is in many ways an exciting object of study. Costumes and stage are interrelated in theatrical contexts, but also in movies, photographs, and not least in the visual arts, clothing and the surrounding space of the protagonists are often in a visual dialogue that deserves closer exploration. Since elements of both – clothing and space – are iconographically charged and can provide clues to geographical, cultural, or confessional contexts, they are particularly suitable for the construction and visualization of identity(ies)-on the one hand to support, on the other to irritate. Here, a closer look at the representation of femininity and masculinity in spatial and vestimentary contexts is particularly worthwhile.

Another aspect of space and textiles is the storage and display of textiles and textile art in a museum context. The storage of light- and air-sensitive materials presents curators and archivists with complex problems. Not least, the conflict between the tasks of preservation and mediation can be observed in textile collection objects and also places special demands on museum spaces.

During a two-day scientific workshop, commonalities, links and transfers between the media of clothing, textiles, architecture and space will be explored. The workshop will build on the international conference RaumKleider organized by the University of Bern and ETH Zurich a few years ago, which drew attention to this exciting field of dialogue between dress, space and textiles. The workshop is part of the DFG project „Art and Crisis“, which investigates transnational and interconfessional translation processes in visual arts and architecture.

 

Kontakt: Jana Astrid Späth, M.A. (jana.spaeth@fau.de)