Grenzüberschreitungen. Spätmittelalterliches Kunstschaffen in West-Ost-Mittel-Europa
Internationale Tagung (online)
„Grenzüberschreitungen. Spätmittelalterliches Kunstschaffen in West-Ost-Mittel-Europa“
Erlangen, FAU, Institut für Kunstgeschichte, 14.–15.5.2021
Die Tagung dient der Präsentation und Diskussion neuer Forschungen zur Kunst des Spätmittelalters mit einem Fokus auf den Netzwerken und Austauschprozessen innerhalb Europas.
Die großen Player in diesem Netzwerk waren die weltlichen und geistlichen Eliten, Fürsten und Höfe in ihren weit verzweigten dynastischen Verbindungen, die Ordensverbände mit ihren Filiationen und weit verstreuten Niederlassungen, die Städte mit ihren im damaligen Sinn globalen Handelsbeziehungen und die im 14. und 15. Jahrhundert in ganz Europa aufblühenden Universitäten als internationale Zentren der Gelehrsamkeit. Künste und Wissenschaften profitierten von diesen Netzwerken einer potenten Auftraggeberschaft, durch die die eigene Mobilität gefördert wurde und sich ein weiter Aktionsraum und ein breiter Absatzmarkt eröffneten.
In diesem großen Rahmen zielt die Tagung auf die kulturell vielschichtigen Zentren im östlichen und westlichen Mitteleuropa und die Innovationen in der Architektur und den Bildkünsten im späten Mittelalter.
Zu den herausragenden Forscherpersönlichkeiten der Kunstgeschichte Ostmitteleuropas und seiner Vernetzungen mit dem Westen gehört Markus Hörsch, der 2008–09 am Erlanger Institut lehrte und diesem seither durch zahlreiche Lehraufträge verbunden ist. Alle Referent*innen sind Wegbegleiter*innen von Markus Hörsch, ihm zum 61. Geburtstag sind die Beiträge der Tagung gewidmet.
Die Organisation liegt bei Heidrun Stein-Kecks (Erlangen), Benno Baumbauer (Nürnberg) und Christian Forster (Leipzig).
Die Tagung findet online statt. Mit der Registrierung zur Teilnahme erhalten Sie die Zugangsdaten (Zoom).
Hier finden Sie den Flyer zum Download.
Freitag, 14. Mai 2021
9.00 h Login
9.15 h Begrüßung durch die Veranstalter*innen
BAUKUNST, BILDKUNST, LITURGIE
9.35 h Stephan Albrecht (Bamberg)
Neue Forschungen zum Querhaus der Kathedrale von Paris
10.00 h Tomasz Torbus (Gdańsk)
Meister Enckinger alias Carpentarius – begnadeter Architekt in Danzig und Wilna am Ausgang des Mittelalters
10.25 h Diskussion und Kaffeepause
11.00 h Christian Forster (Leipzig)
Ergebnisse der Bauforschung am Ostchor des Naumburger Doms
11.25 h Holger Kunde (Naumburg)
Quellen zur Liturgie im Westchor des Naumburger Doms
11.50 h Diskussion und Mittagspause
GRENZÜBERSCHREITUNGEN UND KULTURTRANSFER
13.30 h Tobias Frese (Heidelberg)
Grenzen und Übergänge. Gedanken zur Liminalität in der Kunstgeschichte
13.55 h Stefan Roller (Frankfurt am Main)
Von West nach Ost – von Nord nach Süd: niederländische Alabasterwerke in Europa
14.20 h Diskussion und Kaffeepause
15.00 h Jan Dienstbier (Praha)
Stilistische und ikonographische Verbindungen zwischen profanen Wandmalereien in Mitteleuropa
15.25 h Heidrun Stein-Kecks (Erlangen)
Wandmalereien in Abtsdorf im salzburgischen Rupertiwinkel
15.50 h Diskussion und Pause
ABENDVORTRAG
18.00 h Markus Hörsch (Bamberg/Leipzig)
Nachruf auf Prof. Dr. Franz Machilek
18.15 h Jiří Fajt (Leipzig/Berlin/Praha)
Festvortrag: Ein unbekanntes Prager Tafelbild des 14. Jahrhunderts aus Merseburg
Gemeinsame Gespräche (wonder.me)
Samstag, 15. Mai 2021
9.00 h Login
ZISTERZIENSER
9.15 h Markus Mock (Potsdam)
Können wir das glauben? Zwei Quellen zur ursprünglichen Chorverglasung in Schulpforte
9.40 h Agnieszka Gąsior (Görlitz)
Die konvertierten Künstler der Zisterzienser in Schlesien und Böhmen zur Zeit der Gegenreformation
10.05 h Diskussion und Kaffeepause
SCHLESIEN UND MITTELEUROPA
10.45 h Wilfried Franzen (Leipzig/Berlin)
Künstlerische Wechselwirkungen zwischen Krakau, Breslau und Bartfeld
11.10 h Marius Winzeler (Görlitz/Praha)
Zwischen Oberrhein und Niederschlesien – Fragen zum Werk des Hans von Olmütz
11.35 h Wolfgang Brückle (Luzern)
Schlesische Altertümer werden Kunstgeschichte. Eine Breslauer Museumsgründung von 1815
12.00 h Diskussion und Mittagspause
FRÜHER REALISMUS
13.30 h Zoltán Gyalókay (Warszawa)
Modus humilis? Tafelmalerei um 1450 in den Königreichen Polen und Ungarn
13.55 h Lothar Schultes (Linz)
Der Znaimer Altar – ein Hauptwerk des frühen Realismus
14.20 h Diskussion und Kaffeepause
KÖNIGTUM UND STÄDTISCHE ELITEN
15.00 h Theo Schley (Leipzig)
Der König und das Netz. Johann von Luxemburg und die böhmischen Städte. Zur Reichweite des Netzwerkbegriffs
15.25 h Benno Baumbauer (Nürnberg)
Das Retabel Kaiser Friedrichs III. für die Nürnberger Burgkapelle
15.50 h Richard Wientzek (Bamberg)
Die Nürnberger „Kuchen maysterey“ von 1485 – das erste in deutscher Sprache gedruckte Kochbuch
16.15 h Diskussion und Schlusswort
17.00 h Ende der Veranstaltung