Modellierung von Kulturgeschichte (GNM Nürnberg, 31. Januar 2019)
Das Forschungskolleg „Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums: Vermittlungskonzepte für das 21. Jahrhundert“, das vom Institut für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gemeinsam mit dem Germanischen Nationalmuseum (GNM) und mehreren privatwirtschaftlichen Partnern getragen wird, hat es sich zum Ziel gesetzt, durch eine praxisorientierte Doktorandenausbildung den Wissenstransfer zwischen Forschungsinstitutionen und Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Gerade im „postfaktischen“ Zeitalter besteht eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung darin, über die historische – ebenso wie über die aktuelle – Modellierung von Geschichte Rechenschaft abzulegen. Anhand der langen Geschichte des GNM soll erforscht werden, wie die Sammlungsbestände dazu benutzt wurden, im Einklang mit den jeweils dominanten intellektuellen, politischen und gesellschaftlichen Imperativen wechselnde historische Erzählungen bzw. „Entwicklungslinien“ zu konstruieren.
Die Umsetzung der Forschungsergebnisse in innovative Vermittlungskonzepte wird in dem von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungskolleg eine zentrale Rolle spielen. Durch ein museologisches Trainee-Programm, Workshops zum Erwerb von IT- und Management-Kompetenzen sowie die Chance, neuartige Vermittlungsformen anhand von Beständen des GNM zu erproben, sollen Geisteswissenschaftler/inne/n vielfältige außeruniversitäre Karrierewege eröffnet werden. Neben dem GNM sind das Digitale Gründerzentrum Mittelfranken Zollhof, das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, die Gesellschaft für Konsumforschung, Brand Trust GmbH, Linon Medien e.K., machina cogitans UG sowie WarpTec Software GmbH in das Projekt eingebunden.
Als offizieller Auftakt der Kolleg-Aktivitäten findet am 31.1.2019 im Aufseß-Saal des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg ein Workshop statt, der das Oberthema „Modellierung von Kulturgeschichte“ aus vier verschiedenen Perspektiven zur Diskussion stellt.
Programm
14.00 h
Eröffnung der Veranstaltung und Vorstellung des Forschungskollegs
14.30 h
Aleida Assmann (Konstanz)
Wer braucht Kultur?
15.20 h
Michael Maurer (Jena)
Was ich unter „Kulturgeschichte“ verstehe
16.10 h
Kaffeepause
16.40 h
Wolfgang Brückle (Luzern)
Das Museum auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Immersion im 19. Jahrhundert
17.30 h
Katharina Schüppel (Dortmund)
Sharing Heritage? Kulturelles Erbe in transkulturellen Kontexten
Die Veranstaltung ist öffentlich. Um Anmeldung bei der Koordinatorin des Forschungskollegs, Dr. Marina Beck, wird gebeten (marina.beck@fau.de).
Konzeption: Christina Strunck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und Daniel Hess (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg)
Kontakt: Maren Manzl (kunstgeschichte-kontakt@fau.de)